Synonym(e)
Gefäßsprossgeschwulst; Gefäßsproßgeschwulst
Definition
Sehr seltener, von pluripotenten Angioblasten ausgehender, typische Gefäßsprossen bildender Tumor unterschiedlicher Dignität.
Auch interessant
Lokalisation
Bevorzugt Gesichtsbereich, Mund- und Nasenschleimhaut; jedoch am gesamten Integument möglich, außerdem in inneren Organen (z.B. Lunge, Ileum).
Klinisches Bild
Solitärer, derb-elastischer, kutan oder subkutan gelegener, rötlich-livider oder hautfarbener Knoten. Meist benignes Verhalten mit langsamem Wachstum, jedoch auch lokale Infiltration und Destruktion der Umgebung möglich; sehr selten Metastasierung (teilweise wird die Existenz maligner Gemmangiome bestritten).
Histologie
Zahlreiche, netzförmig angeordnete, solide, teilweise auch kanalisierte Kapillarsprossen aus monomorphen Angioblasten, an Granulationsgewebe erinnernd. Homogene, meist spärlich ausgebildete Grundsubstanz ohne Entzündungszellen.
Differentialdiagnose
Therapie
Wegen unterschiedlicher Dignität, großer klinischer Variabilität sowie häufiger Lokalisation im Gesicht ist die Behandlung vom Einzelfall abhängig. Bei kleinen, langsam wachsenden Tumoren ist eine einfache Exzision i.A. ausreichend, bei schnell wachsenden, malignitätsverdächtigen Tumoren ist die Einhaltung eines Sicherheitsabstandes anzuraten. In jedem Fall histologische Kontrolle!
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Böhm I (1998) Gemmangiom. Dt Dermatologe 46: 1016
- Rudolph PO (1982) Gemmangiom an der Fußsohle, ein malignes Melanom vortäuschend. Hautarzt 33: 614–615
- Wokalek H et al. (1988) Das Gemmangiom. Hautarzt 39: 298–301
Verweisende Artikel (1)
Gefäßsproßgeschwulst;Weiterführende Artikel (8)
Angiosarkom (übersicht); Exzision; Fibrosarkom; Gefäßtumoren kutane (Übersicht); Glomustumor; Granuloma pyogenicum; Leiomyom (Übersicht); Melanom (Übersicht);Disclaimer
Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt, um eine endgültige und belastbare Diagnose zu erhalten. Diese Webseite kann Ihnen nur einen Anhaltspunkt liefern.