Definition
Perfusion einer Extremität mit Zytostatika unter Hyperthermie (39-40 °C). Einsatz beim malignen Melanom mit multiplen Satelliten und/oder In-transit-Metastasen. Remissionsraten werden mit 50-80% angegeben. Der Einsatz als adjuvante Therapie wird derzeit noch überprüft. Das Therapieverfahren wird nur in speziellen Zentren angewendet.
Durchführung
Darstellung der peripheren Gefäße der betroffenen Extremität. Einführen von Kathetern in Hauptvene und -arterie (z.B. Arteria und Vena femoralis) und Anlegen eines extrakorporalen Kreislaufs mit Pumpenoxygenator. Abkoppelung des Extremitätenkreislaufs vom Körperkreislauf über Anlegen eines Tourniquets in der Leistenbeuge. Erwärmung des Blutes auf die gewünschte Temperatur und Zugabe des Zytostatikums. Perfusion über eine Stunde, längere Perfusionsdauer erhöht die Komplikationsrate. Gebräuchliche Zytostatika sind Melphalan (Alkeran) und Cisplatin (z.B. Cisplatin Lsg. medac). In einigen Zentren konnten gute Erfolge mit der Perfusion von Tumor-Necrosis-Factor in Kombination mit Melphalan gezeigt werden, die der alleinigen Therapie mit Melphalan überlegen war (Evidenzlevel IIB).
Unerwünschte Wirkungen
Mit NW sowohl systemischer, (z.B. Haarausfall, „Leakage“ Problem, Leukozyten-Abfall) als auch lokaler Art (Schädigung der Arterien, Venen und Lymphgefäße) ist bei einem Teil der Patienten zu rechnen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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