Definition
Im Februar 2009, auf Grund gravierender Nebenwirkungen aus dem Handel genommener (!) selektiver, humanisierter IgG1-Antikörper mit Bindungsstellen für die CD 11α-Kette des LFA-1 (Leucocyte Function Associated Antigen 1; s.u. Integrine) an der Oberfläche von T-Zellen. Hierdurch wird die Bindung von T-Zellen an ICAM1 und weiterer ICAMs (s.u. Adhäsionsmoleküle) auf Endotheloberflächen verhindert. Die T-Zellen können nicht mehr aus den Gefäßen in das Gewebe, die Dermis und Epidermis übertreten. Additiv wird die Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine verhindert.
Unerwünschte Wirkungen
Bei mehreren Patienten wurden unter Langzeittherapie (> 3 Jahre) mit Efalizumab eine progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML = seltene progressive Entmarkungskrankheit, die durch Aktivierung des Polyomavirus JC verursacht wird, das in latenter Form bei 80% der gesunden Erwachsenen vorhanden ist). Wegen dieser Nebenwirkung wurde das Präparat aus dem Handel genommen!
Weitere Nebenwirkungen sind Guillain-Barreé-Syndrom, Miller-Fisher-Syndrom, Enzephalitis, Meningitis und opportunistische Infektionen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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