Synonym(e)
Definition
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Vorkommen/Epidemiologie
Häufung im nordischen Kulturraum (Skandinavien, Norddeutschland). Die Prävalenz liegt in westlichen Kulturstaaten bei 1-17%: Die höchste Prävalenz liegt in Afrika mit 17 %. Asien 15%. Europa 10 %, Amerika 2 %.
Ätiopathogenese
Genetische Faktoren bedingen 80 % der Faktorn, Z.T. autosomal-dominant vererbt, herabgesetzte Penetranz und variable Expressivität wird angenommen. Desweiteren kommen Ursachen wie Traumen, langjährige Arbeit mit vibrierenden Geräten (> 15 Jahre), Lebererkrankungen, Diabetes mellitus, Rauchern mit gleichzeitigem Alkoholkonsum, Epilepsie oder Dialyse hinzu. Pathogenetisch führen erhöhte lokale Produktion von Interleukin-1, basischem Fibroblasten-Wachstumsfaktor und "transforming growth factor beta" zur lokalen Proliferation von Fibroblasten und zur Überproduktion von Kollagen. Durch Umwandlung von Fibroblasten in kontraktile Myofibroblasten und durch eine gestörte Apoptose kommt es im Verlauf der Erkrankung zu den Kontrakturen.
Manifestation
Meist bei Männern im mittleren bis späteren Lebensalter. Männer sind im Vergleich mit Frauen 5-10mal häufiger betroffen.
Klinisches Bild
In Abhängigkeit von der Ausprägung unterscheidet man 4 Stadien:
- 1. Grad: Umschriebene, palpable Knotenbildungen
- 2. Grad: Beginnende Kontraktur, geringgradige Behinderung der Fingerstreckung im Grundgelenk
- 3. Grad: Streckbehinderung im Mittel- oder im Grundgelenk
- 4. Grad: Zusätzliche Überstreckung im Endgelenk und letztlich Beugekontraktur der Finger >135º
Meist einseitige, seltener doppelseitige druck- oder spontan schmerzhafte knotige Verhärtungen der gelenknahen Palmaraponeurose; Beugekontraktur der ulnaren Finger. Je nach Untersucher kommen in etwa 5% Kombinationen mit folgenden Fibromatosen vor:
- Induratio penis plastica (Morbus Peyronie)
- Fibrosis mammae virilis
- Morbus Ledderhose (Plantarfibromatose)
Zudem wurde vermehrt das Auftreten mit Keloiden, Leberzirrhose, "knuckle pads" oder Periarthritis humeroscapularis beobachtet.
Therapie
Verlauf/Prognose
Rezidivrate nach limitierter Fasziektomie: 12-73% nach 5 Jahren; perkutane Nadelfasziotomie: 85 % nach 2,3 Jahren.
Als Prophylaxe bei bei hohem familiären Risiko oder postoperativ bei hoher Rezidivgefahr ist die Strahlentherapie zu überlegen.
Tabellen
Therapie der Dupuytrenschen Kontraktur
Klinik |
Therapie |
|
1. Grad |
Umschriebene, palpable Knotenbildungen ohne Kontraktur |
Krankengymnastik, Nachtschiene, ggf. intraläsionale Glukokortikoide1 |
2. Grad |
Beginnende Kontraktur, geringgradige Behinderung der Fingerstreckung im Grundgelenk |
Operativ: limitierte Fasziektomie / perkutane Nadelfasziotomie |
3. Grad |
Streckbehinderung im Mittel- oder im Grundgelenk |
wie Grad 2 |
4. Grad |
Zusätzliche Überstreckung im Endgelenk und letztlich Beugekontraktur der Finger |
wie Grad 2, bei Befall der Beugesehnen: Sehnenverlängerung, Ultima ratio: Dermofasziektomie mit Hautersatz |
Hinweis(e)
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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