Synonym(e)
Allgemeine Information
Cathepsine (von griech. καθεψειν = verdauen) bezeichnet eine Gruppe von Endoproteasen, die beispielsweise in Lysosomen eosinophiler und neutrophiler Granulozyten sowie in Osteoklasten zu finden sind. Cathepsine bewirken einen hydrolytischen Abbau der extrazellulären Matrix und der Basalmembran. Cathepsine sind beteiligt am Abbau von Zellorganellen oder oder kollagenhaltiger Knochenmatrix. Cathepsin G befindet sich zusammen mit zwei weiteren Serinproteasen, Elastase und Hepsin, in neutrophilen polymorphonukleären Leukozyten. Diese enthalten spezialisierte sof. azurophile Granula. Die Expression von Cathepsin G wird bei akuter und chronischer myeloischer Leukämie beobachtet.
Cathepsin G wird durch den Serin-Protease-Inhibitor LEKTI (lympho-epithelial Kazal-type inhibitor) inhibiert der u.a. im Stratum corneum im Stratum granulosum und und in den Hautanhangsgebilden exrpimiert wird. Dessen verminderte epidermale Expression (s. Netherton-Syndrom) führt zu einer erhöhten Aktivität proteolytischer Enzyme. Die Folge ist ein fehlerhafter desmosomaler Zusammenhalt mit einer Minderung der Hautbarrierefunktion.
Wahrscheinlich sind die Cathepsine auch bei der Angiogenese bei der Wundheilung und beim invasiven Tumorwachstum, beteiligt. Sie lassen sich bei verschiedenen Tumoren (z.B. Pankreaskarzinom) als ungünstiger Prognosemarker nachweisen.
Cathepsin B ist hochreguliert in den läsionalen Bezirken von Verhornungsstörungen wie dem Keratolytischen Wintererythem.
Eine Mutation des Gens für das Cathepsin C (Chromosom 11) führt zu dem Papillon-Lefèvre-Syndrom mit palmo-plantaren Hyperkeratosen, schwerer Parodontitis und konsekutiven Zahnverlusten. Andere Mutationen im CTSB-Gen sind assoziiert mit einer Form von chronischer Pankreatitis.
Antikörper gegen das Protein Cathepsin G finden sich bei systemischen Vaskulitiden, bei Erkrankungen des entzündlich-rheumatischen Formenkreises oder Autoimmunerkrankungen wie beim systemischen Lupus erythematodes, beim Sjögren-Syndrom oder Felty-Syndrom); weiterhin bei der Autoimmunhepatitis und bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Bei der indirekten Immunfluoreszenz an Granulozyten findet sich perinukleäres (pANCA) oder ein atypisches Fluoreszenzmuster (xANCA).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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