Synonym(e)
Definition
Das Baller-Gerold-Syndrom (BGS) ist eine sehr seltene Erkrankung, die durch die vorzeitige Verschmelzung bestimmter Schädelknochen (Kraniosynostose) und Anomalien der Arm- und Handknochen gekennzeichnet ist. Menschen mit Baller-Gerold-Syndrom haben vorzeitig verschmolzene Schädelknochen. Diese Veränderungen führen zu einem abnorm geformten Kopf, einer vorstehenden Stirn und vorgewölbten Augen mit flachen Augenhöhlen (Augenproptose). Zu den weiteren charakteristischen Gesichtsmerkmalen gehören Hypertelorismus, Mikrostomie und eine sattelförmige dysplastische Nase. Weiterhin Oligodaktylie und missgebildete oder fehlende Daumen.
Menschen mit Baller-Gerold-Syndrom können eine Reihe weiterer Anzeichen und Symptome aufweisen, darunter langsames Wachstum ab dem Säuglingsalter, Kleinwuchs und missgebildete oder fehlende Kniescheiben (Patellae). Einige Monate nach der Geburt können sich Zeichen einer Poikilodermie zunächst an Armen und Beinen, später auch an anderen Körperpartien einstellen (Van Maldergem L et al. 2022). Insofern sind auch wie beim Rothmund-Thomson-Syndrom vermehrt epitheliale Neoplasien (spinozelluläre Karzinome, Basazellkarzinome) zu erwarten.
Auch interessant
Hinweis(e)
Die vielfältigen Symptome des Baller-Gerold-Syndroms überschneiden sich mit Merkmalen des Rothmund-Thomson-Syndroms und dem RAPADILINO-Syndrom. Diese Syndrome sind ebenfalls durch Radialstrahlendefekte, Skelettanomalien und langsames Wachstum gekennzeichnet und sind mit Mutationen in dem selben Gen assoziiert. Aufgrund dieser klinischen Analogien wird vermutet dass es sich bei dem Baller-Gerold-Syndrom, dem Rothmund-Thomson-Syndrom sowie dem RAPADILINO-Syndrom um Varianten eines einziges Syndroms handelt.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Verweisende Artikel (6)
Rapadilino-Syndrom; Rothmund-Syndrom; Rothmund-Thomson-Syndrom; Thomson-Syndrom; Tumordispositionssyndrome monogen erbliche, Hautveränderungen (Übersicht); Tumorsyndrome, hereditäre;Disclaimer
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