Allgemeine Information
Bewertung der Acrylate hinsichtlich der Auswirkung einer Allergie auf die Minderung der Erwerbsfähigkeit:
- In der Regel liegen Sensibilisierungen gegenüber mehreren Acrylaten vor.
- Relevante berufliche Expositionen: Herstellung und Verarbeitung von Farben, Lacken, Klebern, Kunststoffen, Herstellung und Bearbeitung von Zahnprothesen (Zahntechniker), Herstellung und Verarbeitung von Druckplatten und Druckfarben sowie alle Tätigkeiten, bei denen mit Acrylatklebern umgegangen wird. Die Bearbeitung ausgehärteter Acrylate bereitet in allergologischer Hinsicht in der Regel keine Probleme.
- Auswirkung einer Allergie: Sofern eine isolierte Kontaktallergie gegen ein einzelnes Acrylat vorliegt, ist die Auswirkung dieser Allergie als "geringgradig" anzusehen. Liegt jedoch eine Sensibilisierung gegenüber mehreren Acrylaten vor, so hätte dies eher eine "mittelgradige" Auswirkung.
- Inwieweit Acrylate bei der Auslösung der systemischen Sklerodermie eine Rolle spielen, bleibt derzeit noch unbeantwortet.
Hinweis(e)
Acrylate in der Kosmetik: Acrylate sind ein Polymer aus Acrylsäurealkylestern (C10-C30), Acrylsäure, Methacrylsäure und/oder anderen Alkylacrylaten. Sie dienen in kosmetischen Rezepturen als Verdicker zur Stabilisierung von Emulsionen und Gelen und verbessern die Produktbeständigkeit und –haltbarkeit, insbesondere wenn keine Emulgaatoren verwendet werden.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Diepgen TL et al. (2005) Evidenzbasierte Beurteilung der Auswirkung von Typ-IV-Allergien bei der Minderung der Erwerbsfähigkeit - Begutachtung berufsbedingter Hautkrankheiten. Hautarzt 56: 207-223
- Diepgen TL et al. (2002) Beurteilung der Auswirkung von Allergien bei der Minderung der Erwerbsfähigkeit im Rahmen der BK 5101. Teil I: Acrylate/Methacrylate, Epoxidharz-Systeme, Formaldehyd, Dichromat, Kolophonium, Latex, Nickel, p-Phenylendiamin. Dermatol Beruf Umwelt 50: 139-154