Synonym(e)
Definition
Riboflavin, auch Lactoflavin oder Vitamin B2 (frühere Bezeichnung Vitamin G), ist ein Vitamin aus dem Vitamin B-Komplexes. Riboflavin gehört zu der Gruppe der Flavine oder Lyochrome. Die Substanz bildet gelbliche nadelförmige Kristalle. Sie ist hitzestabil aber photosensibel (zersetzt sich rasch unter Lichteinfluss), ist in Natronlauge gut löslich, in Wasser kaum löslich, in Ethanol nicht löslich.
Vorkommen
Corpus luteum, Hefen, Mich, Eier, Nieren, Herzmuskel, Getreidekeimlinge und gewisse Kohlarten
Anwendungsgebiet/Verwendung
Riboflavin kommt in jeder Zelle des Pflanzen- und Tierreiches vor. Die Substanz spielt bei zahlreichen Stoffwechselvorgängen eine Rolle. Mit Phosphorsäure verestert ist sie Bestandteil der Flavinenzyme. Seine biochemische Funktion beruht in dem Aufbau von Flavinmononucleotid (FMN) und Flavin-adenin-dinucleotid (FAD), die als Flavocoenzyme an der Katalyse von Oxireduktasen beteiligt sind. Vitamin B2 kann in der Nahrung als ungebundenes Riboflavin vorliegen oder an Eiweiße gebunden.
Tagesbedarf: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, täglich 1 bis 1,4 Milligramm Vitamin B2 zuzuführen. Während Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Bedarf.
Hinweis(e)
In den Industrieländern kommt es nur sehr selten zu einem reinen Mangel an Vitamin B2. Meist liegt dann ein kombinierter Vitaminmangel vor. Bei strikter veganer Ernährung kann eine Mangelsituation eintreten.
Klinik des Vitamin-B2-Mangels s.u. Ariboflavinose (Mundwinkelrhagaden, Entzündungen der Mundschleimhaut sowie entzündliche Hautveränderungen. Ein Mangel an Vitamin B2 begünstigt möglicherweise eine Kataraktbildung).
B2-Hypervitaminosen kommen praktisch nicht vor.
Kosmetik: Riboflavin wird in kosmetischen Rezepturen eingesetzt. Die Substanz wirkt als Farbstoff und als Hautpflegemittel.