Synonym(e)
Definition
Als Interleukine (von lat/griech. inter = zwischen; leukos = weiß; kinein = sich bewegen) wird eine Gruppe von körpereigenen, kurzkettigen Regulatorproteine (Zytokine) des Immunsystems bezeichnet (IL1-IL38). Interleukine sind Mediatoren für Induktion, Verlauf und Kontrolle der T-Zell-vermittelten zytotoxischen Immunreaktionen sowie der B-Zell-Aktivierung (Antikörperproduktion). Sie werden vorwiegend von stimulierten Leukozyten, Monozyten und Makrophagen gebildet und sezerniert. Bisher sind etwa 38 unterschiedliche Interleukine eindeutig identifiziert. Jedem Zytokin der Interleukingruppe ist nomenklatorisch eine Zahl zu ihrer Klassifikation zugewiesen (IL-1 bis IL-38, Stand 2017).
Interleukin-29 (IL-29), auch als IFN lambda bezeichnet, ist ein 179 Aminosäuren umfassendes, nicht glykolysiertes,19.9 kDa Protein.IL-29 wird beim Menschen durch das IFNL1-Gen auf Chromosom 19 kodiert, bei Mäusen ist es ein Pseudogen, d.h. das IL-29-Protein wird bei ihnen nicht gebildet.
IL-29 ist, wie das homologe Interleukin-28, mit dem Interleukin-29 eine hohe Aminosäuresequenz-Übereinstimmung aufweist, ein Mitglied der Interleukin-10 Familie. Es ist ein Typ III Interferon (daher die Bezeichnung IFNgamma1 bezeichnet).
Allgemeine Information
IL-29 wird von viral infizierten Zellen exprimiert, so auch von Th1-7-Zellen. IL-29 spielt somit u.a. eine wichtige Rolle bei der Abwehr mikrobieller insbes. viraler Infekte. Weiterhin kann das Zytokin bei Patienten mit rheumatoider Arthritis in läsionalen synovialen Makrophagen und Fibroblasten nachgewiesen werden. Nachweislich wird Interleukin-29 in psoriatischer Haut exprimiert, nicht jedoch in der Haut des Neurodermitis-Patienten.
Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) werden erhöhte Interleukin-29-Spiegel gemessen, die eine positive Korrelation mit dem Rheumafaktor, dem anti-CCP-Antikörper und der klinischen Aktivität aufweisen können.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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