Synonym(e)
Definition
Seifenrinde, auch Panamarinde besteht aus der getrockneten, geschnittenen, von Kork und Aussenrinde weitgehend befreiten Rinde von Stämmen des Seifenrindenbaums (Quillaja saponaria). Dieser gehört zu der Familie der Rosengewächse. Die Heimat des Seifenrindenbaums ist Chile, Bolivien und Peru. Er wird in Südeuropa kultiviert.
Qualität im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 10) gelistet.
ESCOP: nicht bearbeitet
HMPC: nicht bearbeitet
Kommission E: nicht bearbeitet
Erfahrungsheilkunde: Expektorans aufgrund des Saponingehaltes, in Chile innerlich als Hustenmittel, äußerlich bei Kopfhauterkrankungen: Schuppen, Seborrhoe, Haarausfall. Früher auch bei chronischen Geschwüren, Ekzemen der Extremitäten und übel riechendem Schweiß. keine belegte Wirksamkeit.
Wirkungsspektrum
Seifenrinde enthält circa 10 % Saponine vom Triterpentyp, Hauptfraktion Quillajasaponin-21, außerdem Gerbstoffe, Calciumoxalat und Stärke. Diese Saponine bestehen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Bisdesmoide (s.u. Saponine). Wichtigstes Aglycon dieser Saponine ist die Quillajasäure.
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Anwendungsgebiet/Verwendung
Seifenrinde wird in kosmetisch und medizinisch in Seifen, v.a. in Haarwaschmittel genutzt, auch als Expektorans. Weiterhin werden mit dem Extraktum fluidum Lokalbehandlungen der Psoriasis, des seborrhoischen Ekzems und von Kopfhautekzemen vorgenommen. Eine Tinktur aus Seifenrinde und Alkohol ist Bestandteil des Liquor carbonis detergens. Weiterhin finden Bestandteile der Seiferinde Anwendungen als Adjuvans in versch. Vakzinen (s.u. ISCOM; ISCOMATRIX).
Hinweis(e)
Als Droge gilt die getrocknete Rinde. Aus getrockneter Rinde wird durch Extraktion eine Tinktur hergestellt.
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Kopernio
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