Sandelholzbaum

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 07.02.2025

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Synonym(e)

duftendes Holz; „Laau aala"

Definition

Der Sandelholzbaum, ein immergrüner tropischer Hartholzbaum, der durch seinen Duft geschätzt wird. Der rote Sandelholzbaum wird bis zu knapp 10 m hoch, der weiße Sandelholzbaum bis zu 20 m. Die Blüten sind  gelb, rot oder auch rosafarben und duften nicht. Der Sandelholzbaum gehört zu der Pflanzenfamilie der Santalaceae, die ca. 400 Arten umfasst, er zählt als Halbschmarotzer, da er sich an Wurzeln anderer Baum-Arten ansiedelt um anorganische Salze und Wasser ab zu zweigen. Anbaugebiete: Indien; Südseeinseln, China, Indonesien.

Die Früchte, Nüsse oder Beeren, enthalten nur ein Samenkorn, eine richtige Samenschale fehlt. Der Samen ist rund, etwa erbsgroß.

Unter dem Namen Sandelholz werden zwei unterschiedliche Baumarten geführt:

  • das roter Sandelholzbaum, ein Farbholz s. Santali Rubri lignum, erfahrungsheilkundlich genutzt.
  • das weiße und gelbe Sandelholzbaum, Santalum album, auch echtes Sandelholz bezeichnet, ein intensiv riechendes Holz, das zu  Möbelholz und zu Parfümeriezwecken verbraucht wird.

s.a. Santalum album extract (INCI)

Santalum album oil (INCI)

 Der Name Laau aala = duftendes Holz kommt von den Ureinwohnern Hawaiis.

Allgemeine Information

Das gewöhnliche rote Pulver (enthält den Farbstoff Santalin)  benutzt man  zur Herstellung der roten Räucherkerzchen und zur Färbung von Wollstoffen.

Hauptsächlich wird Sandelholz als Räuchermittel und zur Parfümherstellung genutzt.

In der indischen Ayurveda-Medizin wird der Rauch von Sandelholz seit vielen Jahrhunderten (beruhigende Wirkung).

 

 

Naturheilkunde

Sandelholzöl wirkt entzündungshemmend, antimikrobiell, antimykotisch und antiproliferativ. Es unterdrückt u.a. Zytokine, bspw. IL 1b und IL 17, Prostaglandin E 2 und die Cyclooxygenase 8. In vitro konnte eine Hemmung von Tyrosinase nachgewiesen werden.

Klinische Studien zur Behandlung von Akne, Psoriasis, Ekzemen, Warzen und Molluscum contagiosum zeigen sich vielversprechend.

Hinweis(e)

Sandelholzöl ist gelblich weiß, dickflüssig, mit einem starken, eigentümlich exotisch süßlichen Geruch. Es wird durch Wasserdampf-Destillation aus feingeraspeltem Holz (Kern- und Wurzelholz) gewonnen. Aus 10 kg Holz kann man etwa 500g eines  ätherischen Öles gewinnen. Sandelholzöl  wird zu Taschentuchparfüms und zum Parfümieren von Seifen genutzt.

In der indischen Ayurveda-Medizin wird der Rauch von Sandelholz seit vielen Jahrhunderten (beruhigende Wirkung) eingesetzt. Seit Jahrzehnten wird es als lokales Antiphlogistikum genutzt.

Typ IV-Sensibilisierungen werden in entsprechenden Kollektiven häufig gefunden. Epikutantest mit 10 % Sandelholzöl. Offenbar wirkt Sandelholzöl auch als Photosensibilisator.     

Neben Hautreizungen auch Übelkeit beobachtet.

Literatur
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  3. Wharry R. III (1885). On the Treatment of Epydidymitis by Oil of Yellow Sandal Wood, and on the Mode of Action of that Oil. Ann Surg 2:386-388
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  7. Blaschek W (2015) Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft München. S 594-595
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