Rainfarn

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.01.2025

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Synonym(e)

Tanacetum vulgare; Wurmkraut

Definition

Tanacetum vulgare (auch Wurmkraut genannt, wobei mehrere Pflanzen als Wurmkraut bezeichnet werden) ist ein in Mitteleuropa heimisches, bis 1m hohes Wegrandgewächs aus der Familie der Korbblütler.

Kommission E Monographie: Negativmonographie

ESCOP: nicht bearbeitet

HMPC: nicht bearbeitet

Volksmedizin: Anthelminthicum, bei Migräne, Neuralgie, Rheuma, Meteorismus, Appetitmangel angewendet. Heute obsolet, s. a. Hinweise und Unerwünschte Wirkungen.

Vorkommen

Europa, Nordasien, nach Amerika exportiert.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Phytomedizin: In der Volksmedizin als Wurmmittel, Abortivum, Mittel gegen Zahnschmerzen und Neuralgien, Migräne, Magen-Darmbeschwerden, Blasenleiden und Dysmenorrhoe eingesetzt.

Kosmetik: Tanacetum vulgare extract wird in kosmetischen Rezepturen eingesetzt. Er wirkt als Hautpflegemittel. 

Unerwünschte Wirkungen

  • Rainfarn enthält Sesquiterpenlaktone: Neben Parthenolid auch Crispolid,Tanacetin u.a. sowie das Monoterpen beta Thujon.
  • Sensibilisierungspotenz: Mittelstark. Sensibilisierungshäufigkeit: Selten. Bei Patienten mit nachgewiesener Kompositenallergie ist der Rainfarn mit über 60% an positiven Testreaktionen beteiligt. Kreuzreaktivität besteht besonders zu Chrysanthemen, Mutterkraut und Kamille, Becherprimel
  • Auftreten von aerogener Kontaktdermatitis an Gesicht, Dekolleté, Handrücken oder Hals ist möglich.

 

Cave: Vergiftung: Erbrechen, Leibschmerzen, Gastroenteritis, starke Rötung des Gesichts, Bewusstlosigkeit, starke klonisch-tonische Krämpfe, starke Beschleunigung der Atmung, unregelmässige Herztätigkeit, Mydriasis und Pupillenstarre, Uterusblutungen, u. U. Abort, Nierenschädigung, Leberschädigung. Letale Dosis des ätherischen Öles beträgt beim Menschen 15-30 g.

Hinweis(e)

Cave! Das ätherische Öl enthält etwa 60% des Nervengiftes beta-Thujon. Todesfälle nach Anwendung von Rainfarn als Wurmmittel und Abortivum sind beschrieben.

Literatur
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  1. Goadsby PJ (2003) Herbal medicine. N Engl J Med 348: 1498-1501
  2. Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag Landsberg/München, S. 235–237
  3. https://www.awl.ch/heilpflanzen/tanacetum_vulgare/rainfarn.htm
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