Mädesüß echtes

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.02.2025

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Synonym(e)

Beinkraut; Filipendula ulmaria; Geissbart; Johanniswedel; Krampfkraut; Spierstaude; Spiraea ulmaria; Ulmaria palustris; Wiesengeißbart; Wiesenkönigin; Wilder Flieder; Ziegenbart

Definition

Das Echte Mädesüß, auch Filipendula ulmaria oder Spriaea genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Verbreitung Großbritannien, nördlichen Sibirien,  der östlichen Mongolei bis Kleinasien, in fast ganz Europa mit Ausnahme im tiefen Süden und kommt zumeist auf nährstoffreichen Feucht- und Nasswiesen und Bachufern, sowie in Erlen-Eschenwäldern vor.

Die Pflanze ist eine 50 bis 150 cm hohe Staude mit lang gestielten, unpaarig gefiederten Blätter und kleinen, cremeweißen, süßlich duftenden Blüten. Blütezeit ist Juni bis August.

Phytotherapeutisch verwendet werden die  getrockneten Blüten, Stängeln und Blättern (Mädesüßkraut - Filipendulae ulmariae herba), v.a. die Blüten: Spiraeae ulmariae flos.

 

Allgemeine Information

Das Echte Mädesüß ist eine ausdauernde Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 50 und 150cm, selten 200 cm erreicht. Die Stängel sind rötlich überlaufen und verzweigen sich erst im oberen Teil.
Die Laubblätter sind dunkelgrün gefärbt und besitzen stark ausgeprägte Adern und weißen Flaum an der Unterseite. Beim Zerreiben der Blätter wird ein Geruch nach Salicylaldehyd freigesetzt (Hauptwirkkomponente in den phenolischen Glykosiden des ätherischen Mädesüßöls).  Die gelblich-weißen Blüten verströmen einen intensiven, honig- bis mandelartigen Geruch.
Die Blütezeit der Pflanze liegt in Deutschland in den Monaten Juni und Juli, in Mitteleuropa von Juni bis August.
Je Blüte entwickeln sich meist sechs bis acht zusammenstehende Nüsschen, die in ihrer Gesamtheit den Eindruck einer einzelnen Frucht vermitteln. Die unscheinbaren Nüsschen sind bei einer Länge von bis zu 3 Millimeter sichelförmig gekrümmt. Mit zunehmender Reife der Frucht verändert sich die Farbe von grün zu braun. Im Oktober sind diese dann ausgereift.

 

Filipendula ulmaria ist die Stammpflanze von Spriaeae ulmariae flos bzw. herba

Komplikation(en)

Cave bei Unverträglichkeit von Acetylsalicylsäure!

Hinweis(e)

Inhaltsstoffe: Methylester der Salicylsäure. Diese wurde aus der Pflanze im Jahre 1853  zum ersten Mal von Karl Jacob Löwig isoliert und Spiersäure, entsprechend der Herkunft aus Spiraea ulmaria, bezeichnet. Diese Spiersäure, also Salicylsäure fand in Grammdosen Anwendung bei Gelenk­rheuma. Später erfolgte die chemische Veränderung des Moleküls zur Steigerung der Wirkung und besserer Verträglichkeit. Im Jahre 1897 gelang der Firma Bayer die Synthese von Acetylsalicylsäure, bekannt als  Aspirin®. A steht für Acetyl und spir für Spiersäure, also dem früheren Namen für Salicylsäure.

Weiterführende Artikel (2)

Salicylsäure; Spiraeae ulmariae flos;
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