Synonym(e)
Definition
Glandula Lupuli sind die naturheilkundlich genutzten Hopfendrüsen, des echten Hopfens (auch Humulus vulgaris genannt), bestehend aus den Drüsenschuppen auf der Innenseite der Deckblätter der weiblichen Blütenstände bzw. der Fruchtstände, s. unter Lupuli flos.
Inhaltsstoffe
Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe: etwa 50% Harzsubstanzen mit den instabilen Bitterstoffen Humulon, Cohumulon (Alpha-Hopfenbittersäure) und Lupulon, Colupulon und Adlupulon, (Beta-Hopfenbittersäure). Daraus entstehen Verbindungen wie 2-Methyl-3-butenol, Proanthocyanidine und Phenolsäuren. Weiterhin enthalten Glandula Lupuli noch 0,3% ätherische Öle mit den Hauptbestandteilen Alpha-und Beta-Caryophyllen, Farnesen), 0,5-1,5% Flavonoide (darunter Quercetin, Kämpferolglykoside, 8-Prenylnaringenin (auch als Hopein bezeichnet- ein hochpotentes Phytoestrogen - Abdi F et al. 2016) sowie als Hauptbestandteil verschiedene Chalkone), Gerbstoffe (2-4%), Cholin und Asparagin (Zhang WK et al. 2013).
Beim Lagern zersetzt sich Glandula Lupuli rasch, wobei Baldriansäure entsteht. Xanthohumol ist eine für den Hopfen spezifische Verbindung, die daher auch als analytische Leitsubstanz verwendet wird.
Auch interessant
Wirkungen
Sedativ, schlaffördernd, appetitanregend, antibakteriell, Förderung der Speichel- und Magensekretion.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Hopfenextrakte können als Sedativa eingesetzt werden; auch bei menopausalen und postmenopausalen Beschwerden. Vereinzelt wird Hopfen-Bitterstoff als Amarum-Aromatikum zur Geschmacksintensivierung bei Likören und Essenzen verwendet. Zubereitungen aus Hopfenzapfen werden als leichtes Einschlaf- und Beruhigungsmittel genutzt. Im Handel sind Hopfenextrakte als Fertigarzneimittel erhältlich, oft im Gemisch mit anderen pflanzlichen Sedativa wie Baldrian.
In der Aromatherapie werden Hopfenblüten als „Aromakissen“ oder Hopfenauszüge als Badezusatz verwendet.
Indikation nach Kommission E: Unruhe, Angstzustände, Schlafstörungen
Indikationen in der Volksmedizin: Reizblase, Enuresis nocturna, Appetitlosigkeit, nervöse Gastropathie.
Hinweis(e)
Darreichungsform: Geschnittene Droge, Drogenpulver, Trockenextraktpulver für Aufgüsse und Abkochungen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Abdi F et al. (2016) Protocol for systematic review and meta-analysis: hop (Humulus lupulus L.) for menopausal vasomotor symptoms. BMJ Open 6:e010734.
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