Cannabinoide sind Transformationsprodukte und synthetische Analoga einiger Terpenphenole (partial hydrierte Dibenzfuranderivate), die hauptsächlich in der Hanfpflanze (Cannabis sativa bzw. Cannabis indica) gefunden werden.
Phytocannabinoide: Die Hanfpflanze C. sativa enthält > 110 natürliche Phytocannabinoide aus der Gruppe der Terpenphenole , die bisher in keiner anderen Pflanze entdeckt wurden. Die nachfolgend aufgeführten Cannabinoide sind die am besten untersuchten Phytocannabinoide:
Weitere (nicht aus der Cannabispflanze gewonnene) Phytocannabinoide:
- Es zeigte sich, dass auch andere Pflanzen diverse Phytocannabinoide produzieren. So erwiesen sich N-Isobutylamide, die aus Echinacea dargestellt werden als potente Cannabinoidmimetika.
Endocannabinoide:
- Hierbei handelt es sich um körpereigene Substanzen mit ähnlichen pharmakologischen Eigenschaften wie die externen Cannabinoide (Phytocannabinoide).
Synthetische Cannabinoide:
- diese sind zu einer immer häufigeren Missbrauchsdroge geworden, die unter verschiedenen Straßennamen wie K2, Spice und Black Mamba verkauft wird.
Die Wirkungen der Cannabinoide kommt durch Bindung und Aktivierung von Cannabinoid-Rezeptoren (CB-Rezeptoren) zustande. So ist THC ein potenter Agonist des CB1-Rezeptors, der die psychotropen Wirkungen und die Aktivierung der Belobigungsbahnen vermittelt. Darüberhinaus aktivieren CBD und CBDV aktivieren dosisabhängig sowohl TRPV1- als auch TRPV2 (sog. Capsaicin-Rezeptoren) - und TRPA1-Kanäle.
Folgende Cannabinoid-Rezeptoren sind bisher bekannt:
-
CB1-Rezeptoren: Diese kommen v.a. im ZNS vor, aber auch in der Peripherie wie Magen-Darm-Kanal, Fettzellen, postganglionären Neuronen des autonomen Nervensystems. Ihre Aktivierung wirkt Gi/o-vermittelt eine Hemmung der Adenylcylcase, eine Öffnung von K+ -Kanälen und eine Schließung der neuronalen Ca2+ -Kanäle. CB1-Rezeptoren scheinen auch bei der Regulation der Nahrungsaufnahme und des Energiestoffwechsels eine Rolle zu spielen.
-
CB2-Rezeptoren: CB2-Rezeptoren kommen v.a. auf immunkompetenten Zellen des hämatopoetischen Systems, im Darm sowie auf Osteoblasten und Osteoklasten. Ihre Aktivierung erfolgt ebenfalls Gi/o-vermittelt.
-
GPR18-, GPR119- und GPR55-Rezeptoren: Diese G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPR) sind als Cannabinoid-Rezeptoren im Endocannabinoid-System wirksam. Sie vermitteln ein breites Spektrum an biochemischen Reaktionen.
Endogene Liganden der CB-Rezeptoren (Endocannabinoide) sind die Arachidonsäure-Derivate Anandamid und 2-Arachidonylglacerin. Über ihre physiologische Bedeutung ist noch wenig bekannt.
Sonstige Liganden der CB-Rezeptoren: Eine neue Klasse von potenten Cannabinoidmimetika stellen die N-Isobutylamide dar, die aus Echinacea dargestellt werden. Diese binden an die peripheren CB2-Cannabinoid-Rezeptoren auf Immunzellen, aber nicht an die CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem.
Yangonin aus der Kavapflanze (Piper methysticum) und diverse Catechine aus der Teepflanze (Camellia sinensis) wirken ebenfalls auf CB1-Rezeptoren.