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Kava-Kava
Synonym(e)
Definition
Die Kava ist eine Pflanzenart der Gattung Pfeffer (ursprünglich wahrscheinlich aus Neuguinea) aus der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae), die als immergrüne, strauchartig wachsende Pflanze Wuchshöhen bis etwa 3 Meter erreicht. Die Kava hat herzförmige, bis 20 cm große Blätter. Sie ist heimisch auf den Südseeinselns, v.a. Neu-Guinea.
Bereits vor 3000 Jahren wurde Kava-Kava auf den pazifischen Inseln bei religiösen Zeremonien eingesetzt. Die entspannende, leistungssteigernde und angstlösende Wirkung bis hin zur Euphorie bei entsprechender Dosierung, war den Eingeborenen Australiens und Hawais, bis in die USA bekannt.
Kava-Kava Extrakte enthalten 5-12% 6-substituierte beta-Methoxy-lactone, die sog. Kavapyrone (oder Kavalactone). Hierzu gehören: Kavaine, Methysticine. Kavain und Dihydrokavain wirken sedierend und analgetisch. Flavokawain A. wirkt antiproliferativ, antikanzerogen, sowie hemmend auf die Angiogenese.
Phytotherapeutisch findet der geschälte und zerschnittene, getrocknete Wurzelstock (Kava-Kava-Wurzelstock – Kava-Kava rhizoma) seinen Einsatz.
Die Droge stammt meist aus Kulturen in Polynesien und Melanesien.
HMPC: Risiko übersteigt den Nutzen, aufgrund von Leberschäden, zusätzlich kanzerogenes Potential.
ESCOP-Monographie: Angstzustände, Spannungs- und Unruhezustände nicht-psychotischer Genese. Cave: Lebertoxische Wirkung.
Kommission E-Monographie: Nervöse Angst-, Spannungs- und Unruhezustände, im Jahr 1990 Lebertoxizität noch nicht bekannt
Dosierung und Art der Anwendung
Nicht mehr empfohlen.
Beschränkung auf 120 mg Kavalaktone, maximale Anwendungsdauer von zwei Monaten, Kontrolle der Leberwerte, rezeptpflichtig. s.a. unter Hinweise!
Wechselwirkungen
Komatöse Zustande nach der Kombination von Kava mit Alprazolam, einem Diazepinderivat wurden beschrieben.
Hinweis(e)
Die Zulassung von Kava-Kava-Extrakten wurde im Jahr 2002 vom Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgrund hepatotoxischer Nebenwirkungen und fehlender Wirksamkeit zunächst widerrufen und erneute Untersuchungen veranlasst. Mit Bescheid vom 20. Dezember 2019 wurde definitiv der Widerruf der Zulassungen Kava-Kava-haltiger Arzneimittel angeordnet. Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Bewertung des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur wird das Nutzen-Risiko-Verhältnis als ungünstig bewertet..
Literatur
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- Hepatotoxicity of Kava (Piper methysticum) as a Case of Ill-Defined Herbal Drug Identity, Lacking Quality Control, and Misguided Regulatory Politics. Planta Med 81:1647-1653.
- Loew D (2012) In: Beer A M et al. [Hrsg.] Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag S 170.
- Savage KM et al. (2015) Kava for the treatment of generalised anxiety disorder (K-GAD): study protocol for a randomised controlled trial. Trials 16:493.
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- https://arzneipflanzenlexikon.info/kava-kava.php
- Almeida JC et al. (1996) Coma from the health food store: interaction between kava and alprazolam. Ann Intern Med. 1;125(11):940-1. doi: 10.7326/0003-4819-125-11-199612010-00023. PMID: 8967683.