Synonym(e)
Banditenkraut; Benediktendistel; Bitterdistel; Blessel thistle; Centaurea benedicta; Cnici benedicti herba; Cnicus benedictus; Heildistel; Kardobenediktenkraut; Kreuzdistel; Spinnendistelkraut
Definition
Das Benediktenkraut ist ein 10 bis 40 cm hoher distelartiger, einjähriger Korbblütler, Blütezeit ist Juni/Juli.
Phytotherapeutisch zur Anwendung kommen die während der Blütezeit geernteten, getrockneten Anteile der Pflanze, Kardobenediktenkraut – Cnici benedicti herba.
Auch interessant
Anwendungsgebiet/Verwendung
Bereits im Mittelalter in der Medizin angewandt, zählt daher zu den ganz alten Arzneipflanzen. Früher u.a. äußerlich bei Ulzera und Perniones eingesetzt.
Heute ist das Kraut noch offizinell (Herba Cardui benedicti). Das Hauptaugenmerk der heutigen Anwendung liegt auf der Bitterwirkung. Daneben gelegentlich verwendet als Cholagogum und Gallentherapeutikum, in Kombination mit anderen Pflanzen in einigen Fertigpräparaten sowie als Tee und Kräuterkur.
Unerwünschte Wirkungen
Der Bitterstoff Cnicin wurde bereits im Jahre 1837 isoliert. Später sind weitere Bitterstoffe nachgewiesen worden, die sich alle als Verbindungen der Sesquiterpenlaktonklasse herausstellten. Charakteristisch für diese ist, dass sie wahrscheinlich in der Pflanze glykosidisch gebunden vorliegen und bereits im Blatt polimerisieren. Cnicin, das allergologisch noch nicht vollständig untersucht ist, stellt möglicherweise ein relativ schwaches Kontaktallergen dar, da die immunologisch wichtige Methylengruppe am Laktonring durch die längere Seitenkette am benachbarten C-Atom sterisch gehindert wird. Sensibilisierungspotenz: Stark. Sensibilisierungshäufigkeit: Sehr selten.
Klinisches Bild
Allergisches Kontaktekzem und Phototoxizität.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- https://arzneipflanzenlexikon.info/benediktenkraut.php
- Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S.79