Synonym(e)
Definition
Bulbus Allii sativia bezeichnet die, durch die Kommission E, die ESCOP und die WHO positiv monographierten Extrakte aus der Knoblauchzwiebel, einer Gewürz- und Heilpflanze aus der Familie der Lauchgewächse (Alliaceae).
Die Knoblauchzwiebel ist eine rundliche bis eiförmige weiße Zwiebel mit einem Durchmesser von etwa 3,0cm und einem scharf-stechenden Geruch. Der Hauptzwiebel sitzen meist mehrere Nebenzwiebeln auf (s.u. Knoblauch).
Die Qualität von Knoblauchpulver ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.
HMPC-Monographie: Traditional-use: Vorbeugung von Arteriosklerose, auch zur Linderung der Symptome einer Erkältung.
ESCOP - Monographie: vorbeugend gegen Atherosklerose, bei erhöhten Blutfettwerten, die durch diätetische Maßnahmen nur unzureichend kontrollierbar sind, unterstützend bei erhöhtem Blutdruck; außerdem bei Infektionen und Katarrhe der oberen Atemwege.
Kommission E-Monographie: Unterstützung diätetischer Maßnahmen bei erhöhten Blutfettwerten und zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderungen
Erfahrungsheilkunde: adjuvant zur Blutdrucksenkung, Verdauungsbeschwerden, Verbesserung der Vigilanz, Anthelmintikum bei Madenwürmern
Inhaltsstoffe: Schwefelhaltige gamma-Glutamylpeptide, geruchsloses, wasserlösliches Alliin (S-Allylcysteinsulfoxid). Weiterhin mehrere Enzyme wie: Oxidasen, Katalasen, Dehydrogenasen, Lyasen sowie versch. Vitamine. Nach der Zerkleinerung der Knoblauchzwiebel und Zerstörung des Gewebes entstehen aus dem geruchlosen Alliin durch enzymatische Spaltung (mit Hilfe der Alliinase) die Abbauprodukte Allicin (instabil) und Ajoen. Diese Abbauprodukte ergeben den typischen Knoblauchgeruch. Zur Geruchbeseitigung dienen Tierkohle, Trockenmilch oder einige Tropfen Angelikaöl. Der unangenehme Geruch der Ausatemluft wird dadurch aber nicht beseitigt.
Wirkungsspektrum
Schwefelhaltige gamma-Glutamylpeptide, geruchsloses, wasserlösliches Alliin (S-Allylcysteinsulfoxid). Weiterhin mehrere Enzyme wie: Oxidasen, Katalasen, Dehydrogenasen, Lyasen sowie versch. Vitamine. Nach der Zerkleinerung der Knoblauchzwiebel und Zerstörung des Gewebes entstehen aus dem geruchlosen Alliin durch enzymatische Spaltung (mit Hilfe der Alliinase) die Abbauprodukte Allicin (instabil) und Ajoen. Diese Abbauprodukte ergeben den typischen Knoblauchgeruch. Zur Geruchbeseitigung dienen Tierkohle, Trockenmilch oder einige Tropfen Angelikaöl. Der unangenehme Geruch der Ausatemluft wird dadurch aber nicht beseitigt.
Auch interessant
Dosierung und Art der Anwendung
4g frische Knoblauchzwiebel; ED: 1g; nach Angaben der Kommission E in der Regel 900mg schonend getrocknetes Knoblauchpulver.
Unerwünschte Wirkungen
Selten gastrointestinale Beschwerden, allergische Reaktionen (S.u. Knoblauchallergie), Veränderungen des Geruchs von Haut Atemluft.
Wechselwirkungen
Hinweise auf Beeinflussung von Antihypertensiva und Fibrinolytika sowie auf Wirkminderung von HIV-Arzneimitteln.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Ammon H et al (2014). Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. Walter de Gruyter GmbH Berlin/Boston S 62-64
- Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag Landsberg/München 65-67
- Ledezema E et al. (1996) Efficacy of ajoene, an organsulphur derived from garlic, in the short-term therapy of tinea pedis. Mycoses 39: 393-395
- Loew D (2012) In: Beer A M et al. [Hrsg.] Leitfaden Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis, Urban und Fischer Verlag S 166f.
- https://arzneipflanzenlexikon.info/knoblauch.php
- https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-european-union-herbal-monograph-allium-sativum-l-bulbus_en.pdf