Systemische MykosenB38-B42; B49
Synonym(e)
Definition
Systemische Mykosen, auch Systemmykosen, sind meist schwer verlaufende systemische Infektionskrankheiten mit dimorphen Pilzen, bei denen der Erreger – meistens auf dem Weg über die Lunge – hämatogen innere Organe befällt. Seltener entsteht die Infektion durch Inokulation.
In Europa ist mit folgenden systemischen Pilzinfektionen zu rechnen:
- Candidosen (B37.9)
- Schimmelpilz-Infektionen (Aspergillose (B44.9), Non-Aspergillosen (Mukormykose (B46.5) (Zygomykosen), Fusariose), Kryptokokkose (B45.9)
Außerhalb von Europa muss mit 3 weiteren, meist endemischen, systemischen Mykosen gerechnet werden:
Ätiopathogenese
Systemische Mykosen durch fakultativ pathogene Pilze (Hefe- und Schimmelpilze) sowie Cryptococcus neoformans verursachen sog. opportunische Infektionen bei Patienten mit Immunschwäche. Hierzu gehören Patienten mit AIDS, Leukämien, Lymphomen, langdauern immunsuppressiv Behandelte, Intensivpatienten.
Systemische Mykosen durch obligat pathogene Pilze (Blastomykose, Histoplasmose, Kokzidioidomykose, Cryptococcus gatii) können auch bei immunkompenten Menschen zu Infektionen führen.
Hinweis(e)
Fakultativ pathogene (opportunistische) Pilze (Hefen und Schimmelpilze) verursachen nur bei Patienten mit immunologischen Störungen (Chemotherapie, langzeitige immunsuppressive Therapien, AIDS) Infektionskrankheiten.
Obligat pathogene Pilze, auch „primär pathogene“ Pilze, verursachen auch bei gesunden Menschen schwere systemische Mykosen. Hierzu gehören:
Pilze, die in Europa nicht vorkommen.