Synonym(e)
Definition
RNA-Impfstoffe sind Impfstoffe, die im Gegensatz zu den klassischen Lebendimpfstoffen keine attenuierten Erreger enthalten, sondern nur das betreffende Erregergen in Form einzelsträngiger messenger Ribonukleinsäure (mRNA). RNA-Impfstoffe sind relativ einfach zu synthetisieren, da dies „im Labor“ erfolgen kann, ohne dass vitale Bakterien oder Zellen erforderlich sind.
Pharmakodynamik (Wirkung)
RNA-Impfstoffe wie bspw. BNT162 (BioNTech/Fosun/Pfizer) und mRNA-1273 (Moderna/NIAID) bestehen in der Regel aus einzelsträngiger Messenger Ribonukleinsäure (mRNA). Im Zytosol der Zelle wird die mRNA von Ribosomen gebunden. Die mRNA enthält die genetische Information für den Aufbau eines Proteins. Im Fall von COVID-19 wird bei dem Impfstoff BNT162 das Spike-Protein des Virus generiert.
Um die Aufnahme ins Zytosol zu erleichtern, kann die Impfstoff-RNA beispielsweise in Liposomen oder Lipid-Nanopartikeln (LNP) verpackt werden.
Weiterhin werden auch selbstreplizierende oder selbstamplifizierende synthetische RNA (saRNA) wie bei BNT162 verwendet. Diese kodieren sowohl für das entsprechende virale Antigen (Spike-Protein), als auch für Proteine, die die Replikation von RNA-Impfstoffen ermöglichen, sodass die Impfdosis reduziert werden kann. SaRNA -Impfstoffe stammen von Alphaviren (Positivstrang-RNA-Viren ohne Segmentierung).
Hinweis(e)
RNA-basierte Impfstoffe gelten allgemein als sehr sicher. Da für den Herstellungsprozess von mRNA keine toxischen Chemikalien oder Zellkulturen erforderlich sind, die mit Viren kontaminiert sein könnten. Auch die kurze Herstellungszeit für mRNA bietet nur wenige Möglichkeiten, kontaminierende Mikroorganismen einzuführen.