Definition
Reslizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der mittels rekombinanter DNS-Technologie in Myelomzellen der Maus (NS0) hergestellt wird und der zur Behandlung des therapieresistenten Asthma bronchiale eingesetzt wird. Datum der Erteilung der Zulassung: 16. August 2016.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Reslizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper (IgG4, κ), der gegen das humane Interleukin-5 (IL-5) gerichtet ist. Reslizumab bindet spezifisch an IL-5 und stört die Bindung von IL-5 an dessen Zelloberflächenrezeptor. IL-5 ist ein wichtiges Zytokin für die Differenzierung, Reifung, Rekrutierung und Aktivierung von humanen Eosinophilen. Reslizumab bindet mit pikomolarer Affinität an humanes IL-5 und hemmt dadurch dessen biologische Funktion. Die Überlebensrate und Aktivität der Eosinophilen werden verringert.
In Studien war nachweisbar, dass Reslizumab sowohl in der refraktären (59 %) als auch in der nicht-refraktären Population (49 %) zu einer signifikanten Verringerung von Asthma-Exazerbationen gegenüber Placebo führte.
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Indikation
Reslizumab wird angewendet als Zusatzlangzeittherapeutikum bei erwachsenen Patienten mit schwerem eosinophilem Asthma, das trotz hochdosierter inhalativer Kortikosteroide plus einem anderen Arzneimittel zur Erhaltungstherapie nur unzureichend zu kontrollieren ist.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft: Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzten Erfahrungen (weniger als 300 Schwangerschaftsausgänge) mit der Anwendung von Reslizumab bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität.
Stillzeit: Es ist nicht bekannt, ob Reslizumab in die Muttermilch übergeht.
Fertilität: Bisher liegen keine Daten zur Fertilität beim Menschen vor.
Dosierung und Art der Anwendung
Die empfohlene intravenöse Dosis richtet sich nach dem Körpergewicht und beträgt 3 mg/kg KG einmal alle vier Wochen.
Unerwünschte Wirkungen
Die am häufigsten gemeldete Nebenwirkung während der Behandlung bestand in einem Anstieg der Kreatinphosphokinase im Blut, der bei etwa 2 % der Patienten auftrat. Zu anaphylaktischen Reaktionen kam es bei weniger als 1 % der Patienten. Weiterhin wurde über Myalgien berichtet (etwa 1% der Patienten)
Parasitäre Infektionen (Wurmerkrankungen): Eine bestehende Wurminfektion sollte bei Patienten vor Behandlungsbeginn mit Reslizumab behandelt werden. Falls es während der Behandlung mit Reslizumab bei Patienten zu einer Wurminfektion kommt und diese nicht auf eine anthelminthische Behandlung ansprechen, ist ein vorübergehendes Absetzen der Therapie in Erwägung zu ziehen.
Hinweis(e)
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich