Definition
Zu den pleuralen Erkrankungen zählen:
- Pneumothorax
- Pleuritis (P. sicca, P. exsudativa, P. tuberculosa u.a.)
- Asbestpleuritis
- Maligne Tumore wie z. B. Pleuramesotheliom, Pleurakarzinose (Metastasierung z. B. eines Mammakarzinoms)
- Pleuraerguss wie z.MB. Transsudat, Exsudat, maligner Erguss.,
- Pleuraempyem
- Hämatothorax
- Chylothorax
- Pleuraschwarte
- Synechien
- Fibrothorax
- Pleuraplaques
Vorkommen
Die Inzidenz der Pleuraerkrankungen liegt bei ca. 300 - 400 / 100.000 Einwohner.
Auf Deutschland bezogen sind das ca. 250.000 Erkrankungen pro Jahr.
In den westlichen Ländern dominieren kardial bedingte Pleuraerkrankungen, gefolgt von infektiösen Ursachen und malignen Erkrankungen. Allein 57 % der wegen einer Pneumonie hospitalisierten Patienten entwickeln pleurale Erkrankungen, meistens in Form eines Ergusses.
In den Entwicklungsländern, speziell in Afrika, stellen dagegen tuberkulöse Infektionen die häufigste Ursache für Pleuraerkrankungen dar.
Auch interessant
Lokalisation
Im apikalen Bereich der Pleura sind typischerweise lokalisiert:
- Pneumothorax
- Pleuraschwarte (bei tuberkulöser Genese)
Im basalen Bereich der Pleura sind typischerweise lokalisiert:
- Pleuraerguss
- Pleuraschwarte (z. B. bei Z. n. Pleuritis)
Eine diffuse Verteilung findet sich überwiegend bei:
- Pleurakarzinose
- Mesotheliom
- Asbestpleuritis
Klinisches Bild
Erkrankungen der Pleura äußern sich durch:
- Dyspnoe (besonders bei Belastung)
- thorakale Schmerzen während der In- und auch Expiration
- trockener Husten
Therapie
Die therapeutischen Maßnahmen bei pleuralen Erkrankungen sind abhängig von der Grunderkrankung. Sie bestehen aus:
- Pleurapunktion
- Pleuradrainage
- Pleurolyse (operative Lösung von Verwachsungen der Pleura; wird überwiegend bei tuberkulös bedingten Verwachsungen durchgeführt, aber auch bei Empyem etc.)
- Pleurodese (operativer Eingriff, bei dem die Pleura parietalis mit der Pleura viszeralis verbunden wird; dient zur Verhinderung von Pneumothorax-Rezidiven, Pleuraerguss-Rezidiven etc.)
- Pleurektomie (partielle oder vollständige operative Resektion der Pleura viszeralis bei Einschränkung der Lungenfunktion durch Verwachsungen der Pleura viszeralis; wird überwiegend als palliative Maßnahme bei malignen Erkrankungen eingesetzt, aber auch bei Tuberkulose, Rezidiv eines Pneumothorax, etc.)
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Brüning R et al. (2008) Mehrschicht-CT: Ein Leitfaden 294-297
- Gerok W et al.(2007) Die Innere Medizin – Referenzwerk für den Facharzt 409, 435, 473- 477, 1332
- Herold G et al. (2017) Innere Medizin 428-430
- Kasper DL et al. (2015) Harrison's Principles of Internal Medicine 1109, 1114, 1162, 1662, 1688, 1689, 1706, 1756,
- Kasper DL et al. (2015) Harrisons Innere Medizin 1343, 1355, 2012, 2101, 2102, 2103, 2617,
- Köhler D et al. (2010) Pneumologie 182-192
- Kroegel C et al. (2014) Klinische Pneumologie – Das Referenzwerk für Klinik und Praxis 476 – 489
- Rodriguez-Panadero F et al. (2013) Pleurodese-Mechanismen. Karger Kompass Pneumol 1. 91-98
- Stoelben E et al (2018) Diagnostik und Therapie von Spontanpneumothorax und postinterventionellem Pneumothorax AWMF-Leitlinie Nr. 010-007