Pleuraschwarte J94.1

Autor: Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 22.08.2024

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Synonym(e)

Fibrothorax; Gefesselte Lunge; trapped lung

Definition

Unter einer Pleuraschwarte versteht man eine fibröse Verschwartung der Pleura, die zu einer Einziehung der Thoraxwand führt und zu einer lokalen Fesselung der Lunge. Die normalerweise bestehende atemabhängige Expansion wird dadurch mehr oder weniger eingeschränkt bzw. ist ganz aufgehoben.

Die Pleuraschwarte entspricht einer Defektheilung. Sie ist nicht zu verwechseln mit der hyalinen Pleuraschwiele, die z. B. nach einer Asbestexposition entstehen kann.

Es findet sich in Zusammenhang mit Pleuraschwarten nicht selten zusätzlich noch ein primärer oder auch ein sekundärer Pleuraerguss.

Einteilung

Unter einer Pleuraschwarte versteht man eine fibröse Verschwartung der Pleura, die zu einer Einziehung der Thoraxwand führt und zu einer lokalen Fesselung der Lunge. Die normalerweise bestehende atemabhängige Expansion wird dadurch mehr oder weniger eingeschränkt bzw. ist ganz aufgehoben.

Die Pleuraschwarte entspricht einer Defektheilung. Sie ist nicht zu verwechseln mit der hyalinen Pleuraschwiele, die z. B. nach einer Asbestexposition entstehen kann.

Es findet sich in Zusammenhang mit Pleuraschwarten nicht selten zusätzlich noch ein primärer oder auch ein sekundärer Pleuraerguss.

Ätiopathogenese

In erster Linie durch folgende Erkrankungen bedingt:

  • Empyem (erst im Stadium 3 kommt es durch Proliferation der Fibroblasten zu einer Schwartenbildung)
  • Hämatothorax
  • chronischer Pneumothorax

Aber auch ein Mesotheliom, eine Pleurakarzinose, ein primäres Lungenkarzinom, Tuberkulose, Z.n thorakaler Operation, etc. können eine Verschwartung auslösen.

Klinisches Bild

  • Einschränkung der Leistungsfähigkeit
  • trockener Husten
  • Dyspnoe, besonders bei Belastung
  • manche Patienten klagen über ein Panzergefühl um den Brustkorb herum

Diagnose

Stimmfremitus:

Auf der betroffenen Seite abgeschwächt

Perkussion:

Hier findet sich eine leichte Dämpfung

Lungenfunktion

Es liegt eine restriktive Störung vor. Diese stammt weniger durch die Verwachsung der Pleura, als vielmehr durch die beeinträchtigte Funktion des Diaphragmas.

Transthorakale Sonographie

Die Schwarte erscheint im Ultraschall schwach echogen.

Die frische Schwarte kann mitunter echofrei sein und dann leicht mit einem Erguss verwechselt werden. Dieses lässt sich gut differenzieren, da man bei Verwachsung beider Pleurablätter keine atemabhängige Lungenverschiebung erkennen kann (im Gegensatz zum Erguss).

Mitunter findet man auch bindegewebige Veränderungen sowie Verkalkungen, die dann zu einer Echogenitätserhöhung führen.

Im Ultraschall kann man gut zwischen liquider und solider Formation unterscheiden.

Die Pleuraschwarte ist hierbei allerdings nicht von einer malignen Veränderung sicher abzugrenzen.

Farbduplexsonographie:

Im Farb-Doppler-Ultraschall zeigt sich speziell die durch eine entzündliche Genese entstandene Schwarte. Diese ist oft stärker vaskularisiert.

Auch lassen sich hierbei die gelegentlich vorkommenden zystenartigen Einschlüsse gut von Gefäßen unterscheiden.

Perfusionsszintigraphie

Sie stellt sehr exakt den funktionellen pulmonalen Ausfall dar. Dies ist insbesondere präoperativ von Bedeutung bzw. für eine etwaige gutachterliche Tätigkeit wichtig.

Röntgen

Im Röntgenbild stellt sich die Verschwartung als eine Verschattung dar. Ältere, verkalkte Schwarten benötigen i.d.R. keine weitere Diagnostik.

CT

Eine CT sollte bei unklarer Diagnose durchgeführt werden, insbesondere zum Ausschluss eines Malignoms.

Differentialdiagnose

  • Pleuramesotheliom
  • Pleurakarzinose

 

Therapie

Zunächst sollte, zumindest im Frühstadium der Erkrankung, ein konservativer Therapieversuch mit einem oralen Kortikosteroid unternommen werden (z.B. 20 mg Methylprednisolon/d über 2 Monate).

Zusätzlich ist eine wiederholte Pleurolyse (Streptokinase/Urokinase) ist sinnvoll.

Wenn bei dem Patienten jedoch auch danach noch eine signifikante Belastungsdyspnoe besteht und in der Lungenfunktion eine schwere restriktive Funktionsstörung zu erkennen ist, die nicht anderweitig verursacht sein kann, sollte eine operative Dekortikation erfolgen.

Literatur
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  1. Dietrich CF et al. (2006) Ultraschallkurs S 348
  2. Gerok W et al.(2007) Die Innere Medizin – Referenzwerk für den Facharzt S 476
  3. Herold G et al. (2017) Innere Medizin S 330, 431
  4. Konietzko N et al. (1995) Erkrankungen der Lunge S 91, 92
  5. Kroegel C et al. (2014) Klinische Pneumologie – Das Referenzwerk für Klinik und Praxis S 513-514
  6. Mathis G et al. (2001) Bildatlas der Lungen- und Pleurasonographie S 29, 30

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