Hyperkaliämie E87.5

Autor: Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 22.08.2024

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Definition

Eine Hyperkaliämie ist eine Elektrolytstörung und wird bei Erwachsenen definiert als Plasmakaliumkonzentration > 5,0 mmol/l, bei Kindern >5,4 mmol/l.

Ätiopathogenese

Als Ätiopathogenese kommen hier folgende Faktoren in Betracht:

Externe Bilanzstörung:

  • vermehrte orale oder venöse K+-Zufuhr

Verminderte K+-Ausscheidung:

  • Akutes Nierenversagen: Bei Anurie steigt das Serumkalium infolge Zellkatabolismus täglich um etwa 1mmol/l an.
  • Chronische Niereninsuffizienz
  • Hypoaldosteronismus

Iatrogen verursachte Hyperkaliämie:

  • Renin-Inhibitoren, ACE-Hemmer und Sartane hemmen das Renin-Angiotensin-System
  • Aldosteron-Antagonisten wie Spironolacton und Eplerenon hemmen die Effekte von Aldosteron
  • Kaliumsparende Diuretika wie Amilorid und Triamteren halten Kalium an der Niere zurück
  • Betablocker hemmen das RAS durch Hemmung der Reninbildung
  • NSAR vermindern die Reninsekretion und den renalen Blutfluss
  • Kaliumchlorid erhöht als Arzneimittel die exogene Zufuhr von Kalium
  • Zahlreiche weitere Arzneimittel haben das Potential, eine Hyperkaliämie zu verursachen. Dazu gehören Aminosäuren, Azol-Antimykotika, Benzylpenicillin-Kalium (Penicillin G), Ciclosporin, Digoxin, Heparine, Pentamidin, Succinylcholin, Tacrolimus und Trimethoprim.

Interne Bilanzstörungen (Verteilungshyperkaliämie): durchVerlagerung von intrazellulärem Kalium in den Extrazellularraum

  • Azidose
  • Freisetzung von Kalium bei Zellschäden (große Weichteilverletzungen mit Myolyse, Rhabdomyolyse, Verbrennungen u.a.)

Klinisches Bild

Oft symptomarmer Verlauf. Hohe Konzentrationen sind hingegen potentiell lebensgefährlich und äussern sich in Muskelschwäche, Lähmungen und Herzrhythmusstörungen. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen mit Nierenerkrankungen. Zahlreiche Arzneimittel können die metabolische Störung begünstigen, weil sie das Renin-Angiotensin-System hemmen, das die Kaliumausscheidung an der Niere fördert.

Die Klinik besteht, ähnlich wie bei der Hypokaliämie, aus muskulären, neurologischen und kardialen Symptomen mit Muskelschwäche, Paralysen und Herzrhythmusstörungen.

 EKG: QT-verkürzt, schenkelblockartige QRS-Verbreiterung; Kammerflattern/-flimmern oder Asystolie

Therapie

Kationenaustauschharze, forcierte Diurese, Hämodialyse

Hinweis(e)

Serumkaliumwerte >6mmol/l sind akut bedrohlich und erfordern umgehende Kaliumsenkung

Disclaimer

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