Synonym(e)
Definition
FGFR1-Gen (FGFR ist das Akronym für „Fibroblast Growth Factor Receptor“) ist ein Protein-kodierendes Gen, das für den Rezeptor des Fibroblasten Wachstumsfaktors kodiert. Es ist auf dem Chromosom 8p11.23 lokalisiert. Das von dem FGFR1-Gen kodierte Protein gehört zur Familie der Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptoren (FGFR). Die Mitglieder der FGFR-Familie unterscheiden sich voneinander durch ihre Ligandenaffinität und ihre Gewebeverteilung.
Das kodierte FGFR1-Protein ist ein Mitglied der Familie der Fibroblasten-Wachstumsfaktoren, die aus 4 Rezeptoren und 18 Liganden besteht. Die FGFR1-Signalübertragung erfolgt hauptsächlich über PI3K- und MAPK-Signalwege.
Allgemeine Information
Ein repräsentatives Protein in voller Länge besteht aus einer extrazellulären Region, die sich aus drei immunglobulinähnlichen Domänen zusammensetzt, einem einzelnen hydrophoben membranumspannenden Segment und einer zytoplasmatischen Tyrosinkinasedomäne.
Der extrazelluläre Teil des Proteins interagiert mit Fibroblasten-Wachstumsfaktoren (FGF) und setzt eine Kaskade von nachgeschalteten Signalen in Gang, die letztlich die Mitogenese und Differenzierung beeinflussen. FGFR1 bindet sowohl saure als auch basische Fibroblasten-Wachstumsfaktoren und ist an der Induktion von Gliedmaßen beteiligt.
Klinisches Bild
Mutationen im FGFR1-Gen wurden mit dem Pfeiffer-Syndrom, dem Jackson-Weiss-Syndrom, dem Antley-Bixler-Syndrom, der osteoglophonen Dysplasie und dem autosomal dominanten Kallmann-Syndrom in Verbindung gebracht.
Weiterhin werden Chromosomenaberrationen, an denen dieses Gen beteiligt ist, mit der myeloproliferativen Stammzellstörung und dem Stammzell-Leukämie-Lymphom-Syndrom in Verbindung gebracht. Beteiligung von FGFR1 an Tumorkerkrankungen sind anzunehmen. Hierbie spielt eine auto- und parakrine Aktivierung, Amplifikationen und Überexpressionen eine Rolle.
Nachweislich sind Amplifikation des FGFR1-Gens bei Lungenkrebs. Sie stellen eine Behandlungsoption dar. Allerdings korreliert die FGFR1-Amplifikation nicht immer mit der Proteinexpression.
Mutationen von FGFR1 scheinen weniger häufig zu sein, wurden aber bei Glioblastomen, pilozytischen Astrozytomen und Ewing-Sarkomen beschrieben.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Drago JZ et al. (2019) FGFR1 Amplification Mediates Endocrine Resistance but Retains TORC Sensitivity in Metastatic Hormone Receptor-Positive (HR+) Breast Cancer. Clin Cancer Res 25:6443-6451.
- Trarbach EB et al. (2006) Novel fibroblast growth factor receptor 1 mutations in patients with congenital hypogonadotropic hypogonadism with and without anosmia. J Clin Endocrinol Metab 91:4006-4012
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