Dextromethorphan

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

(9S,13S,14S)-3-Methoxy-17-methylmorphinan; (all-S)-3-Methoxy-17-methylmorphinan; CAS-Nummer: 125-69-9; CAS-Nummer: 125-71-3; D-Methorphan

Definition

Synthetisches Antitussivum aus der Gruppe der Codeinderivate. Dextromethorphan ist in zahlreichen Arzneimitteln enthalten und ist eines der meistverkauften Hustenmittel.

Pharmakodynamik (Wirkung)

Pharmakologisch wird Dextromethorphan nicht mehr als Opioid klassifiziert, da es an keinem Opioidrezeptor gebunden wird. Seine Wirkung kommt somit im Gegensatz zu Codein und Dihydrocodein nicht über μ-Opioid-Rezeptoren zustande, sondern durch die antagonistische Wirkung an den Kationenkanälen der NMDA-Rezeptoren und durch eine agonistische Wirkung an den Sigma-Rezeptoren zustande. Dextromethorphan ist bei bestimmten neuropathischen Schmerzen (z.B. diabetische Polyneuropathie) schmerzlindernd.

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Pharmakokinetik

Der Wirkstoff wird über den Magen-Darm-Trakt  schnell in den Blutkreislauf aufgenommen. Die Wirkung tritt bereits nach 15 bis 30 Minuten ein und hält 3-6 Stunden an.  Die Metabolisierung erfolgt in der Leber, die Ausscheidung hauptsächlich über die Niere. Dextromethorphan ist ein Substrat von CYP2D6 und wird durch Demethylierung zum wirksamen Metaboliten Dextromethorphan abgebaut. Da CYP2D6 einem genetischen Polymorphismus unterliegt, hängen die Halbwertszeiten und die renale Elimination von Dextromethorphan vom Metabolisierungstyp ab (s.u. CYP2D6: 90-95% der Europäer sind Schnellmetabolisierer, 5-10% Langsammetabolisierer).

Indikation

Dextromethorphan wird zur Behandlung des trockenem Reizhustens und in bei Bedarf zur Behandlung neuronaler Schmerzen eingesetzt.

Schwangerschaft/Stillzeit

In der Stillzeit ist auf Dextromethorphan zu verzichten, da der Wirkstoff in der Muttermilch nachweisbar ist. Dies kann beim Säugling zu einer Atemdepression bewirken. Während der Schwangerschaft ist das Pharmakon zu meiden, da noch nicht genügend Studien vorliegen, um  Missbildungen auszuschließen.

Unerwünschte Wirkungen

Schlaflosigkeit, Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen . Die Hemmung von NMDA-Rezeptoren birgt das Risiko für psychotische Nebenwirkungen ebenso wie für Missbrauch. Schnellmetabolisierer (UM) besitzen für diese Nebenwirkungen wegen der höheren Dextrorphan-Plasmaspiegel gegenüber normalen Metabolisierern ein erhöhtes Risiko. 

Dextromethorphan ist in einer Fixkombination mit Chinidin verfügbar wodurch der DMP-Abbau zu Dextrorphan gehemmt wird!

Wechselwirkungen

Die Wirkungen zentral wirksamer Medikamente werden verstärkt. Dextromethorphan sollte nicht mit dem Antihistaminikum Terfenadin kombiniert werden, da es zu lebensgefährlichen Wechselwirkungen kommen kann.

 

Präparate

Nuedexta© (seit Juni 2013 in der EU zugelassen)

Hinweis(e)

Überdosiert ist Dextromethorphan psychotrop wirksam und wird deshalb vor allem von Jugendlichen auch als Rauschmittel missbraucht. Dextromethorphan ist besser verträglich als Codein, aber anfällig für Arzneimittel-Wechselwirkungen

Literatur
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  1. Cummings JL et al. (2015) Effect of Dextromethorphan-Quinidine on Agitation in Patients With Alzheimer Disease Dementia: A Randomized Clinical Trial 314:1242-1254.
  2. Martinak B et al. (2017) Dextromethorphan in
  3. Cough Syrup: The Poor Man's Psychosis. Psychopharmacol Bull 47:59-63. 
  4. Eichhorn M et al. (2002) Dextromethorphan-intoxikation unter co-medikation mit dem zytochrom P450-hemmer fluoxetin: prolongierte und akzentuierte intoxikationszeichen Psychiatr Prax 29:321-322.
  5. Stanciu CN et al. (2016) Recreational use of dextromethorphan, "Robotripping"-A brief review. Am J Addict 25:374-377.
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