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Postthrombotisches SyndromI87.0-
Synonym(e)
Definition
Dekompensationserscheinungen nach abgelaufener Phlebothrombose mit Ausbildung sekundärer Varizen, erhöhtem peripherem Venendruck, Stauungsödem, permanenter Flüssigkeitsinfiltration in das Gewebe mit Störungen des Stoffaustausches sowie entzündliche, degenerative und produktive ( Dermatoliposklerose) Gewebereaktionen. Die Folge sind Einschränkungen der Lebensqualität durch venöse Claudicatio und Ulzera.
Vorkommen/Epidemiologie
Klinisches Bild
Unterschiedlicher Schweregrad:
- Im Laufe des Tages auftretende Schwellung des Fußes und des Unterschenkels.
- Schweregefühl und Schmerzen in den Beine
- Zyanose
- chronisch persistierendes Lymphödem
- flächige Indurationen
- Atrophie
- Pigmentierung im Sinne einer Purpura jaune d'ocre
- Ekzematisation ist möglich ( Stauungsekzem)
weiterhin im Rahmen der sich entwickelnden chronischen venösen Insuffizienz:
- Dermatoliposklerose
- schmerzhaftes Ulcus cruris postthromboticum
- Atrophie blanche
- u.a. (s. u. Insuffizienz chronische venöse)
Therapie
Symptomatische Therapie entsprechend der Klinik, s.u. Venöse Insuffizienz, chronische.
Patienten mit einem PTS galten vor einigen Jahren noch als "not to touch". Inzwischen wird nach dopplersonographischer Diagnostik eine Unterbrechung insuffizienter Perforansvenen angestrebt. Ein Umgehungskreislauf sollte nicht gestört werden. Weiterhin können geeignete operative Veneklappenrekonstruktionen, den funktionellen Zustand des Venensystems verbessern.
Literatur
- Czihal M et al. (2012) Impact of the postthrombotic syndrome on quality of life after primary upper extremity deep venous thrombosis. Vasa 41:200 204.
- Grommes J et al. (2012) New endovascular treatment options of deep vein thrombosis. Dtsch Med Wochenschr 137:1524-1529
- Vazquez SR et al. (2012) Advances in the diagnosis and management of postthrombotic syndrome. Best Pract Res Clin Haematol 25:391-402