Synonym(e)
Definition
Der Faktor V ist ein alpha-2-Globulin mit einem Molekulargewicht von 330.000 D. Er wird in der Leber, im Endothel und in den Megakaryozyten produziert. Seine Halbwertszeit beträgt 12-15 Stunden. Er wirkt im Komplex zusammen mit Faktor Xa, Ca++ und Phospholipiden (Prothrombinase) als Cofaktor bei der Katalyse von Prothrombin in Thrombin mit. Die Plasmakonzentration liegt bei 4-14 mg/l bzw. bei 60-120%.
Der Faktor V ist ein nicht-enzymatischer Cofaktor. Die Aktivierung erfolgt durch Abspaltung von Peptiden durch das Thrombin. Weiterhin wird der F-V durch F-Xa, Papain und das Gift der Russel-Viper aktiviert. Bei schweren Leberschäden ist die F-V-Konzentration erniedrigt. Ein Nachweis erfolgt immunologisch durch F-V-Antigen oder durch sogenannte Einstufentests.
Allgemeine Information
Paul Owren wurde 1905 in Faaberg, Norwegen, geboren und studierte in Oslo Medizin. Nach acht Jahren als praktischer Arzt begann er eine Karriere als Internist im Rikshospitalet in Olslo, 1949 wurde er Professor für Innere Medizin. Sein Werk umfasste die Erforschung der Faktoren V und VII, deren Regulation sowie die Vorgänge der Thrombozytenadhäsion.
Armand Quick und Paul A. Owren entdeckten unabhängig voneinander den Faktor V. Quick konnte beobachten, dass Blut, das durch Citrat (Ca++-Binder) ungerinnbar gemacht worden war, durch Zugabe von Plasma wieder gerinnungsfähig wurde. Er erkannte, dass dieser Faktor unabhängig von Prothrombin war, und nannte ihn zunächst "labilen Faktor". Unabhängig von Quick untersuchte Owren das Blut einer Patientin mit extremer Blutungsneigung. Er beobachtete eine abnormale Prothrombinzeit, die durch Zugabe von Plasma, aus dem das Prothrombin entfernt worden war, normalisiert wurde. Dieser Faktor wurde Proakzelerin, später Faktor V. genannt.
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- HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin S. 56f.