Synonym(e)
Definition
Cumarin ist ein natürlich vorkommender Pflanzenstoff, dessen Devirate in der Gerinnungshemmung eingesetzt werden.
Halbwertzeit
Die Halbwertszeit des Cumarins Marcumar beträgt sechs bis sieben Tagen, bei Warfarin 33-45 Stunden.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Cumarin wirkt durch die Synthesehemmung der Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren Faktor II, Faktor VII, Faktor IX und Faktor X sowie von den Proteinen Z, Protein C und Protein S.
Cumarine verhindern die Gamma-Carboxylglutaminsäurereste, die wichtig für die Bindung der Calciumionen an die Lipidoberflächen sind.
Darüber hinaus hemmen Cumarine die Vitamin-K-Epoxidrduktase. Es wird so verhindert, dass der Cofaktor Vitamin-K-Hydrochinon gebildet wird wodurch eine Carboxylierung nicht erfolgt.
Eine Resistenz gegen Cumarine beruht auf einem Defekt der Vitamin-K-Epoxidreduktase.
Cumarine werden enteral fast vollständig resorbiert. Die Plasmaproteinbindung liegt bei über 90%.
Während einer Marcumartherapie ist der Quick-Wert erniedrigt, die aPTT ist normal. Eine klinisch effektive Marcumarisierung liegt vor, wenn der Quick-Wert zwischen 20-30% und der INR-Wert zwischen 2,4 und 4,5 liegt.
Bei einem extremen Abfall der Gerinnung, z.B. durch eine Cumarinüberdosierung oder bei sonstigen Störungen, muss mit dem Prothrombinkomplex PPSB substituiert werden. Dieser enthält die Faktoren II, VII, IX und X. Eine E/kg Körpergewicht erhöht den Quick-Wert um 1%.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin