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TungiasisB88.1
Synonym(e)
Definition
Außereuropäische Epizoonose, die durch das Eindringen des begatteten weiblichen Sandflohes (Tunga penetrans) in die menschliche Haut hervorgerufen wird. Als Reiseerkrankung selten auftretend, findet sich die Parasitose häufig in ärmlichen Wohngegen der Subsahara (dort als "Jiggers" bezeichnet, in Südamerika und in der Karibik.
Vorkommen/Epidemiologie
Tropische Regionen Afrikas und Amerika/Mexiko/Argentinien, karibische Inseln, subtropische Gebiete Asiens. Betrifft auch Reiserückkehrer.
Lokalisation
Vorzugsweise an den Füßen (Plantae, subungual, interdigital), auch andere Körperpartien (beim Liegen auf der Erde) können befallen werden.
Klinisches Bild
Einige Tage nach Eindringen der Flöhe (1-100) Ausbildung von entzündlichen, mäßig schmerzenden, bis erbsgroßen, rötlichen, prallelastischen Papeln oder Knoten. Zentral zeigt sich oft ein schwarzer Porus (= Parasit). Juckreiz, Druckschmerz. Komplikativ sind furunkuloide Abszesse.
Der Parasit erreicht innerhalb von 7-14 Tagen eine Größe bis zu 0,5cm. Das hintere Ende des Flohs mit den Atem- und Geschlechtsöffnungen ragt aus der Haut heraus. Nach Ausstoßen der Eier (bis zu 300 Eier) und des toten Flohs bleibt eine grübchenartige Vertiefung zurück.
Seltener sind Krankheitsbilder mit disseminierten stark juckenden Papeln an den Auflageflächen.
Komplikation(en)
Therapie allgemein
Zunächst Abtöten des Sandflohs durch einen mit Äther, Terpentinöl oder Petroleum getränkten Tupfer, anschließend Entfernen des Sandflohs mittels Nadel oder feiner Pinzette. Gelegentlich ist die Exzision notwendig.
Bei multiplem Befall: Therapieversuch mit Ivermectin, Metrifonat, Thiabendazol
Externe Therapie
Der Flohkörper kann mittels Skalpell und Pinzette entfernt werden. Weiterhin antiseptische Therapie z.B. mit Clioquinol (z.B. Linola-Sept) 1mal/Tag abends oder Fusidinsäure (z.B. Fucidine Salbe).
Interne Therapie
Prophylaxe
Reisende sollten über das Vorkommen der Erkrankung in ländlichen Gebiete aufgeklärt werden. Es empfiehlt sich in Orten mit hoher Parasitenlast (ärmliche Wohngegenden) das Tragen von Strümpfen und geschlossenen Schuhen.
Hinweis(e)
Der Sandfloh macht seine Entwicklung vom Ei, über Larve, Puppe zum adulten Floh im Erdboden durch. Die Infektion tritt auf, wenn der Floh die Haut penetriert. Er kann bis zu 40 cm hoch springen.
Literatur
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