Definition
Anthropophiler Dermatophyt.
Trichophyton rubrum ist ein beim Menschen die Hornsubstanz besiedelnder Hautpilz (anthropophiler Dermatophyt). Er kann beim Menschen zahlreiche Dermatophytosen auslösen, besonders häufig kommt der Erreger gegenwärtig beim Fuß-, Nagelpilz und der Tinea inguinalis vor. Wie alle Dermatophyten ernährt sich Trichophyton rubrum von Keratin. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt durch direkten oder indirekten Kontakt. Selten kommen auch Übertragungen vom Menschen auf Tiere vor.[1] Die Teleomorphe, also das geschlechtliche Stadium von T. rubrum, ist bislang unbekannt.
Auch interessant
Allgemeine Definition
Vorkommen/Epidemiologie
Klinisches Bild
Mikroskopie
- Im Nativpräparat zeigt sich T. rubrum bei Erkrankungen der Haut in Form eines weitverzweigten Myzels, bei Nagelpilz als Sporenketten.
- Lange, dünne Hyphen, keine Spiralhyphen. Sehr selten Auftreten von Chlamydosporen.
- Makrokonidien: fehlen in der Regel (Ausnahme: granulöse Varianten), lang und glattwandig, wurst- bis zigarrenförmig, stark septiert, an den Polen abgerundet, Länge: 15-40 μm, Breite: 4-6 μm, 3-8 Kammern.
- Mikrokonidien: sind sehr selten, einzellig, birnenförmig, akladiumförmig, an den Hyphen versetzt (in Akladiumform) angeordnet, Länge: 3-5 μm, Breite: 2-3 μm.
Diagnose
Sabouraud-Dextrose-Agar: Ausbildung weißer, watteähnlicher, hutförmiger Kolonien mit Radiärfaltung, die im Randbezirk grünlich oder rot bis violett werden; in der Woodlicht-Diagnostik zeigt er keine Fluoreszenz. Unterseite der Kultur weinrot.
Mycosel-Medium: Ausbildung eines zunächst gelben, später roten Randes. Unterseite der Kultur weinrot.
Kimmig-Agar: cremefarbene Kultur mit zentraler Erhabenheit und breitem, flachem Rand.
Zur sicheren Unterscheidung von Trichophyton rubrum und Trichophyton interdigitale können zusätzlich Spezialnährböden (z.B. Kartoffel-Glucose-Agar oder Harnstoff-Agar) zum Nachweis der Harnstoffspaltung von Trichophyton interdigitale erforderlich sein.
Hinweis(e)
Bekannte und analysierte Typ-I-Allergene bei Trichophyton rubrum
- Tri r 2 Putative secreted alkaline protease Alp1
- Tri r 4 Serine protease
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Ellis D (2000) Epidemiology: surveillance of fungal infections. Med Mycol 38: S173-182
- Kick G, Korting HC (2001) The definition of Trichophyton rubrum syndrome. Mycoses 44: 167-171
- Lacroix C (2002) Tinea pedis in European marathon runners. J Eur Acad Dermatol Venereol 16: 139-142
- Mungan D et al. (2001) Trichophyton sensitivity in allergic and nonallergic asthma. Allergy 56: 558-562
- Seebacher C et al. (2007) Onychomycosis. J Dtsch Dermatol Ges 5: 61-66
- Yazdanparast A et al. (2003) Molecular strain typing of Trichophyton rubrum indicates multiple strain involvement in onychomycosis. Br J Dermatol 148: 51-54
Verweisende Artikel (8)
Tinea barbae; Tinea capitis (Übersicht); Tinea corporis; Tinea faciei; Tinea inguinalis; Trichophyton; Trichophyton interdigitale; Trichophyton soudanense;Weiterführende Artikel (12)
Id-Reaktion; Leukonychie; Onychomykose (Übersicht); Tinea barbae; Tinea capitis superficialis; Tinea corporis; Tinea cruris; Tinea inguinalis; Tinea manus; Tinea pedis (Übersicht); ... Alle anzeigenDisclaimer
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