Parakeratose, granuläre R23.4

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Granuläre Parakeratose; Granular parakeratosis; granular verrucosis; granulomatöse Parakeratose; Intertriginous granular parakeratosis

Erstbeschreiber

Northcutt, 1991; Intertriginous granular parakeratosis, Mehregan 1998; 

Definition

Seltene, in intertrigniösen Zonen auftretende, umschriebene, verruköse, juckende, selbstlimitierte Verhornungsanomalie mit charakteristischem histologischen Aspekt. Das Krankheitsbild ist als Entität umstritten. Inwieweit es mit einer " Pomadenkruste" identisch ist, ist nicht abschließend geklärt.

Vorkommen/Epidemiologie

Bislang wurden seit der Erstbeschreibung weniger als 100 Fälle weltweit beschrieben.

Ätiopathogenese

Unbekannt; eine Dermatophyten-induzierte Form wurde beschrieben; eine Störung im Filaggrin-Metabolismsu wird diskutiert. 

Manifestation

Primär ausschließlich bei farbigen Frauen (Durchschnittsaler bei etwa 60 Jahren) beschrieben. Vereinzelte Berichte existieren auch bei Adoleszenten sowie Kindern (inguinale Lokalisation).

Lokalisation

Bevorzugt in den Axillen lokalisiert. Auftreten ist auch in anderen intertriginösen Zonen beschrieben (submammär, inguinal, überlappende Bauchfalten, Kniekehle).

Klinisches Bild

Die Primärveränderungen sind juckende, ovaläre, hyperkeratotische, braune, lichenoide Papeln. Später finden sich auf die intertriginöse Zone begrenzte, einseitig oder symmetrisch auftretende, scharf abgesetzte, juckende, braun-schwarze, 2-7 cm große verruköse Plaques. Die Vegetationen neigen zur Mazeration mit einem entsprechenden Fötor. Ausbildung von Erosionen und Rhagaden. Spontane Abheilungen nach 2-3 Monaten wurden ebenso beobachtet wie rezidivierende Verläufe.

Histologie

Vordergründig imponiert ein mächtig verdicktes, kompaktes Stratum corneum, mit abgeflachten Kernfragmenten. Ein hervortretendes histologisches Phänomen sind Retentionen basophiler Keratohyalingranula, die in den parakeratotischen Hornmassen inkludiert sind (Bild der "verschmutzten Hyperkeratose").

Diagnose

Klinik, Histologie.

Externe Therapie

Hinweis(e)

Merke! Die Entität dieser 1991 erstmals beschriebenen Erkrankung ist strittig!

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Braun-Falco M et al (2009) Granuläre Parakeratose - eine klinisch pathologische Korrelation an Hand 10 Patienten. JDDG 7: 340-344
  2. Chang MW et al. (2004) Infantile granular parakeratosis: recognition of two clinical patterns. J Am Acad Dermatol 50(5 Suppl): 93-96
  3. Contreras ME et al. (2003) Axillary intertriginous granular parakeratosis responsive to topical calcipotriene and ammonium lactate. Int J Dermatol 42: 382-383
  4. English JC et al. (2003) Axillary granular parakeratosis. J Cutan Med Surg 7: 330-332
  5. Martin-Garcia RF et al. (2003) Granular parakeratosis. Bol Asoc Med P R 95: 43-46
  6. Northcutt AD et al. (1991) Granular verrucosis. J Am Acad Dermatol 24: 541-544
  7. Pimentel DR et al. (2003) Granular parakeratosis in children: case report and review of the literature. Pediatr Dermatol 20: 215-220
  8. Resnik KS, DiLeonardo M (2003) Follicular granular parakeratosis. Am J Dermatopathol 25: 428-429
  9. Woodhouse JG (2004) Granular parakeratosis. Pediatr Dermatol 21: 684

Verweisende Artikel (2)

Granular parakeratosis; Pomadenkruste;

Disclaimer

Bitte fragen Sie Ihren betreuenden Arzt, um eine endgültige und belastbare Diagnose zu erhalten. Diese Webseite kann Ihnen nur einen Anhaltspunkt liefern.

Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024