Synonym(e)
Definition
Die Miliaria-artige reaktive B-Zell-reiche Proliferation (miliarial-type reactive B-cell rich proliferation; rBLP), eine kleinpapulöse Miliaria-artige Lymphozytomvariante der Haut, ist eine seltene klinisch-pathologische Unterart des kutanen Lymphozytoms (ältere Bezeichnung: Lymphadenosis cutis beniga), der sich klinisch durch zahlreiche durchscheinende, asymptomatische Mikropapeln kennzeichnet, die sich an den freiliegenden Bereichen von Kopf und Hals befinden.
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Klinisches Bild
Zahlreiche 0,1–0,2 cm große hautfarbene, oder rötliche, teils auch durchscheinende, asymptomatische oder leicht juckende Papeln an Kopf und Hals. Die Papeln sind einzelstehend, können jedoch auch aggregieren.
Histologie
Merkmale eines kutanen "Miniatur-Lymphozytoms" mit einem oberflächlichen, nicht-epidermotropen, knotigen Infiltrat, das kleine, gut umschriebene Keimzentren mit „Tingible-body-macrophages“ exprimiert, die von einer deutlichen Mantelzone umgeben sind.
Zellen sind CD20+, Coexpression von BCL6 (Follikelzellmarker); Ki-67 in den Follikelzentren positiv.
Die Polymerase-Kettenreaktionsanalyse der IgH-Genumlagerung zeigt keine klonale B-Zell-Population.
Differentialdiagnose
Aknevulgaris (Alter ungewöhlich)
Rosazea: Fehlen der flächigen, reaktiven Erytheme
Lupus erythematodes: Histologie (lichenoides Infiltrat) und Immunhistologie (IgG-Abalgerungen an der Basalmembran) sind diagnostisch
Lupus miliaris disseminatus faciei: histologisch: lupoide Infiltrate
Miliaria-artiges primär kutanes Follikelzentrums-Lymphom (PCFCL): klinisch und histolopathologisch schwierig zu differenzieren: Histologisch pathologische Keimzentrumsstruktur; monoklonale Immunglobulinketten, Therapieresistenz
Therapie
Besserung unter der Behandlung mit Hydroxychloroquin.
Verlauf/Prognose
Die Miliaria-artige reaktive B-Zell-Proliferation stellt eine multifokale Hyperplasie von B-Lymphozyten mit follikulärer Differenzierung und Bildung von follikulären Keimzentren dar. Die Entwicklung der Krankheit ist charakteristisch, wobei einige der Läsionen abheilen und andere knötchenförmig persistieren. Die Krankheit verläuft chronisch und heilt nach ein bis mehreren Jahren vollständig aus.
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Kopernio

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