Synonym(e)
Definition
Synthetisches Peptidhormon, das als Bräunungsmittel illegal vertrieben wird. Bei Melanotan I und II handelt es sich um die synthetische Variante des alpha-Melanozyten-stimulierenden Hormons (alpha-MSH), das die epidermale Melaninbildung aktiviert. Melanotan (Afamelanotide) wurde als Arzneimittel u.a. zur Behandlung der Protophorphyria erythropoetica entwickelt und wird als "Designerdroge" zur Körperbräunung eingesetzt.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Melanotan I bindet an den Melanocortin-1-Rezeptor (MC1R) und verursacht durch seine Stimulierung eine Aktivierung der Melanozyten. Melanotan II bindet an die Melanocortin-2-3-4-Rezeptoren(MC2-4R). Seine Wirkung auf die Hautbräunung ist intensiver als die des Melanotan I. Außerdem kommt es über diese Melanocortinrezeptoren zu Appetitreduktion, Erektionsverbesserung und Steigerung der Libido (Barbie-Droge).
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Dosierung und Art der Anwendung
Das Präparat ist ein zugelassenes Medikament. Vor und während Phasen mit starker Sonnenexposition, z. B. vom Frühling bis zum Herbst, wird dem Patienten alle zwei Monate jeweils ein Implantat (16mg) unter die Haut injiziert. Die Anzahl der Implantate pro Jahr hängt davon ab, wieviel Schutz vor Sonnenlicht erforderlich ist. Empfohlen werden 3 Implantate pro Jahr; die Höchstzahl beträgt 4.
Unerwünschte Wirkungen
Wachstumsaktivierung von melanozytären Naevi. Kopfschmerzen, entzündliche Reaktionen an der Implantatstelle. Fraglich sind Fälle von de novo aufgetretenen malignen Melanomen.
Hinweis(e)
- Behörden in USA, Großbritannien und den skandinavischen Ländern haben vor der Anwendung dieser oder ähnlicher Präparate gewarnt.
- Ernstzunehmende Studien zu Afamelanotide und der Protoporphyria erythropoetica liegen vor. Ebenso bei der Vitiligo.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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