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LeukodermL81.5
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Neisser 1885
Definition
Umschriebene, erworbene, temporäre, postinflammatorische Hypopigmentierung durch unterschiedliche Mechanismen, die bei oder im Gefolge von Hauterkrankungen oder deren Behandlung (intra- und/oder periläsional) auftreten, z.B. bei Pityriasis versicolor, bei atopischer Dermatitis , bei Psoriasis vulgaris oder bei infektiösen Exanthemen (z.B Syphilis, Lepra, Tuberkulse). Die Größe der Depigmentierungen wird beim Leukodern i.A. durch die vorausgehende Läsionen definiert.
Der Begriff Leukoderm ist rein morphologisch, beschreibend aufzufassen. Er charakterisiert in keiner Weise das Wesen des ursprünglichen Krankheitsprozesses. Soll das Leukoderm näher bezeichnet werden, so ist im jeweiligen Fall das entsprechende Adjektiv (z.B. Leucoderma syphiliticum, Leucoderma psoriaticum usw.) hinzufügen.
Ätiopathogenese
Chemische Hemmung der Melanogenese, Störung im Transportmechanismus der Melanosomen, UV-Absorption in Schuppenauflagerungen.
Bei dem sog. Pseudoleukoderm handelt es sich nicht um Störungen der Melanozytenfunktion sondern um einfache Kontrastphänomene, die wie beim Psseudoleucoderma psoriaticum durch Dithranolfärbung der umgenden gesunden Haut eintreten.
Klinisches Bild
Erkrankungen, die Leukoderme auslösen können bzw. mit ihnen einhergehen:
- Leucoderma syphiliticum
- Leucoderma leprosum
- Onchozerka-Dermatitis (Schienbeine)
- Leukoderme bei Pityriasis versicolor alba (konfettiartige Depigmentierungen im Bereich der seborrhoischen Zone)
- Leukoderm bei Lichen simplex chronicus Vidal
- Leucoderma psoriaticum (s.a. Pseudoleucoderma psoriaticum spurium - nicht zu verwechseln mit dem psoriatischen Pseudo)
- Leuoderma seborrhoicum (entspricht Stellen die zuvor ekzematöse Veränderungen aufwiesen)
- Leukoderm nach abgeheilter Pityriasis rosea (A. Buschke)
- Leucoderma solare (nach intensiver UV-/Sonnen-Bestrahlung auftretend)
-
Hypomelanosis guttata (tropfenförmige, gering keratotische Leukoderme v.a. der unteren Extremität)
Differentialdiagnose
Nicht unter die Bezeichnung Leukoderm oder Pseudoleukoderm fallen läsionale Depigmentierungen die im Bereich von Narben verschiedenster Art auftreten z.B. bei traumatischen Narben oder beim chronisch diskoiden Lupus erythematodes.
Therapie
Hinweis(e)
Der Gegenentwurf eines Leukoderms sind die postinflammatorischen Hyperpigmentierung die bei entzündlichen Dermatosen (z.B. Lichen planus) bei Verletzungen auftreten kann. Postinflammatorische Hyperpigmentierungen sind das Markzeichen der fixen Arzneimittelreaktion.