Keratosis linearis mit Ichthyosis congenita und sklerosierendem Keratoderm mit Mutationen in POMP 10: Q82.8

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Keratosis linearis mit Ichthyosis congenita und sklerosierendem Keratoderm; Keratosis linearis with Ichthyosis congenita and sclerosing keratoderma syndrome; KLICK-Syndrom; OMIM: 601952; ORPHA281201

Erstbeschreiber

Chaves AJ, 2006

Definition

Keratosis linearis mit Ichthyosis congenita und sklerosierendem Keratoderm mit Mutationen in POMP, kurz KLICK-Syndrom genannt , ist eine angeborene oder frühkindlich eworbene, generalisierte ichthyosiforme Dermatose, mit palmoplantaren Keratosen, zirkulären Bandstrukturen um einzelne Finger sowie sowie linear angeordneten Papeln und Plaques in Armbeugen und Handgelenken. Ursächlich liegt der Keratinisierungsstörung eine autosomal-rezessiv vererbte Mutation im POMP-Gen auf Chromosom 13q zugrunde.

Ätiopathogenese

Die Keratosis linearis mit Ichthyosis congenita und sklerosierendem Keratoderm mit Mutationen in POMP wird hervorgerufen durch eine autosomal-rezessive Mutation im POMP-Gen auf Chromosom 13q, das für das „proteasome maturation protein” kodiert. Dieses Genprodukt ist an der Reifung von Proteasomen beteiligt.  Die Genodermatose wird durch eine Verringerung des POMP-Spiegels verursacht, die zu einer Proteasom-Insuffizienz in sich differenzierenden Keratinozyten führt.

POMP ist auch als ursächliches Gen für das Proteasom-assoziierte autoinflammatorische Syndrom 2 (PRAAS2) bekannt. Es wird angenommen, dass die, durch die POMP-Mutation verursachte, gestörte Proteasom-Assemblierung bei der "Keratosis linearis mit Ichthyosis congenita und sklerosierendem Keratoderm mit Mutationen in POMP", sowohl zu einer inflammatorischen Reaktion als auch zu einer hyperkeratotischen Fehlbildung führt. Entzündungen, die durch eine Hyperaktivierung der angeborenen Immunität verursacht werden, können zu entzündlichen Erkrankungen der Haut führen, die auch als autoinflammatorische Keratinisierungserkrankungen (AiKDs) bezeichnet werden. 

Histologie

Epidermale Hyperplasie mit Hypergranulose (keine Alkantholyse) und orthokeratotischer Hyperkeratose.

Hinweis(e)

Andere Variationen im POMP-Gen führen zu systemischen autoinflammatorischen Erkrankungen führen, wie das Proteasom-assoziierte autoinflammatorische Syndrom 2 (PRAAS2). Betroffene Personen entwickeln eine schwere entzündliche, teils vernarbende neutrophile Dermatitis, Autoimmunität und variable Immundefizienz. Die Symptome stellen sich bereits in den ersten Lebenswochen ein. Die Patienten leiden an rekurrierenden viralen und bakteriellen Infektionen (u.a. mit Pneumocystis jiroveci), insbesondere der Atemwege, sowie an episodischem Fieber. Vereinzelt wurden auch disseminierte Mykobakterienerkrankungen nachgewiesen. Weitere Merkmale können eine zyklische Thrombozytopenie und Krampfanfälle sein. Auch das CANDLE-Syndrom gehört zu dieser Gruppe. 

Literatur
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  1. Chaves AJ et al. (2006) Keratosis linearis with ichthyosis congenita and sclerosing keratoderma (KLICK syndrome). Actas Dermosifiliogr 97:342-344.
  2. Dahlqvist J et al. (2012) siRNA silencing of proteasome maturation protein (POMP) activates the unfolded protein response and constitutes a model for KLICK genodermatosis. PLoS One e294
  3. Takeichi Tet al. (2020) KLICK Syndrome Linked to a POMP Mutation Has Features Suggestive of an Autoinflammatory Keratinization Disease. Front Immunol 11:641.

 

Verweisende Artikel (1)

POMP-Gen;

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