Hämangioendotheliom retiformes D48.1

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Hobnail hemangioendothelioma; Retiformes Hämangioendotheliom; Retiform hemangioendothelioma

Erstbeschreiber

Calonje, 1994

Definition

Äußerst seltener, intralymphatisch wachsender Gefäßtumor. Inwieweit sich dieser Tumortypus vom Hämangioendotheliom des Dabska Typus (dieser Typ betrifft in erster Linie Kinder) eindeutig unterscheidet, ist derzeit noch umstritten.

Manifestation

Alle Altersgruppen vom 1.-8. Lebensjahrzehnt können befallen werden. Frauen >Männer. In einer kleineren Serie (n=8) war das Durchschnittsalter 40 Jahre (Spanne: 13-69 Jahre) (Lao IW et al. 2015)

Lokalisation

Untere und obere Extremtiäten;  Rumpf (auch Genitalien) und Kopfhaut. Ein Fall trat in einem chronischen Lymphödem auf. Ein weiterer Fall trat nach einer Strahlentherapie wegen eines Karzinoms des Gebärmutterhalses auf (Calonje E et al. 1994) . Aber auch innere Organe wie das Skelettsystem und die Milz können primär betroffen sein (Lao IW et al. 2015)

Klinisches Bild

Nicht spezifisch. S.u. Hämangioendotheliom, Typ Dabska. Die vaskuläre Geschwulst äußert sich als langsam wachsende, exophytische, knotige oder plaqueförmige, bläulich durchschimmernde oder hautfarbene, Erhabenheit.  Schmerzen weredn in Einzelfällen angegeben (Zhang G et al. 2010).   

Histologie

Auffällige morphologische Merkmale sind die Anwensenheit langer, verzweigter Blutgefäße, die in einem retikulären Muster angeordnet waren. Die Gefäßräume sind von monomorphen Hobnail-Endothelzellen ausgekleidet. Kennzeichnet ist ein duetlich ausgeprägtes lymphozytäres Infiltrat , sowie das fokale Auftreten von papillären Strukturen die auch bei endovaskulären bzw. intralymphatische  papillären Angioendotheliomen (Dabska-Tumor) vorhanden sind.

In der Immunhistochemie zeigen die Fälle durchweg Positivität für Endothelmarker auf, darunter CD31, humaner Gerinnungsfaktor VIII, CD34.

Verlauf/Prognose

Das retiforme Hämangioendotheliom erweist sich als niedriggradiges Neoplasma. Postoperative Rezidive sind wegen des häufig multizentrischen Wachstums (Ausdehnung des Tumor wird unterschätzt) häufig. Die Metastasierungsrate ist gering. Tumorbedingte Todesfälle  treten nicht auf (Calonje E et al. 1994). 

Literatur
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  1. Calonje E et al. (1994) Retiform hemangioendothelioma. A distinctive form of low-grade angiosarcoma delineated in a series of 15 cases. Am J Surg Pathol 18: 115-125
  2. Chundriger Q et al. (2021) Retiform hemangioendothelioma: a case series and review of the literature. J Med Case Rep 15:69
  3. El Darouti M et al. (2000) Retiform hemangioendothelioma. Int J Dermatol 39: 365-368
  4. Kaplan GO et al. (2021) Papillary intralymphatic angioendothelioma: An extremely rare tumor. Jt Dis Relat Surg 32:245-248. 

  5. Lao IW et al. (2015) Retiform hemangioendothelioma: a clinicopathologic analysis of 8 cases. Zhonghua Bing Li Xue Za Zhi 44:480-485. 

  6. Mentzel T et al. (2002) Tumors of the lymphatic vessel of the skin and soft tissue. Pathologe 23: 118-27
  7. Mentzel T et al. (1994) Vascular tumors of the skin and soft tissue. Overview of newly characterized entities and variants.Pathologe 15: 259-270
  8. Mondal A et al. (2020) Retiform hemangioendothelioma: An uncommon vascular neoplasm. Indian J Pathol Microbiol 63:122-124. 
  9. Schommer M et al. (2000) Retiform hemangioendothelioma: another tumor associated with human herpesvirus type 8? J Am Acad Dermatol 42: 290-292
  10. Zhang G et al. (2010) A case of retiform-hemangioendothelioma with unusual presentation and aggressive clinical features. Int J Clin Exp Pathol 3:528-533.

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