Gloves-and-Socks-Syndrom, papulopurpurisches L23.8

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Papular-purpuric-syndrome; PPGSS

Erstbeschreiber

Harms, 1990

Definition

Seltenes (bisher etwa 100 Fälle in der Weltliteratur), harmloses, akutes, akrales, selbstlimitierendes, fieberhaftes, hämorrhagisches, fleckförmiges Virusexanthem (auslösend sind verschiedene Viren u.a. Parvovirus B 19), das v.a. Hände und Füße betrifft.

Ätiopathogenese

Viruserkrankung  durch Parvovirus B19, ggf. in  Kombination mit einer Medikamenteneinnahme. In der überwiegenden Zahl der Fälle handelt es sich um eine Primärinfektion. Es fanden sich auch andere auslösende Viren: Masern-, Hepatitis-B-, Coxsackie-B6- oder Epstein-Barr-und Cytomegalie-Viren.   

Manifestation

Jugendliche und junge Erwachsene (2. und 3. Lebensjahrzehnt)

Lokalisation

Füße und Hände (socken- und handschuhartig); seltener sind Mund- und Rachenschleimhäute sowie Knie, Ellenbogen, Leisten, Oberschenkel und Anogenitalregion betroffen.

Klinisches Bild

Akute, febrile, symmetrische, v.a. akral (Hände und Füße) lokalisierte, schmerzhafte Dermatitis mit sukkulenten 0,1-0,3 cm großen Erythemen, konfluierenden Papeln sowie flächigen Petechien. Durch Konfluenz entstehen auch großflächige Patches, die über Handgelenke und Knöchel hinausreichen. Seltener betroffen sind: Wangen, Oberschenkel, Inguinalregion und Gesäß. Allgemeinsymptome sind nur mäßig ausgeprägt: mäßiges Fieber bis 39°C, Appetitlosigkeit, Halssschmezen, Arthralgien, Myalgien, Lymphadenopathien.  

Die Bezeichnung "Gloves and Socks" bezieht sich auf das (offenbar stets auftretende) handschuh- bzw. sockenartige Verteilungsmuster.

Die Entität dieses polyätiologischen "Reaktionsmusters" wird bezweifelt.

Histologie

Unspezifisch, superfizielle perivaskuläre Dermatitis mit fokalen Einblutungen.

Differentialdiagnose

Therapie

Symptomatische Therapie. Ggf. Anwendung topischer Glukokortikoide.

Verlauf/Prognose

Harmlose Erkrankung, selbstlimitierender Verlauf mit Abheilung nach 10-14 Tagen.

Hinweis(e)

Offenbar handelt es sich bei dem papupularpurpurischen gloves and socks Syndrom um ein auftretendes Reaktionsmuster auf verschiedene virale Erreger und zeigt damit eine Analogie zu dem ebenfalls akral lokalisierten Gianotti-Crosti-Syndrom. 

Literatur
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  1. Feldmann R et al. (2015) Purpurisches Gloves-and Socks-Syndrom. JDDG 13: 1286-1288 
  2. Harms M (1990) Papular-purpuric "gloves and socks" syndrome. J Am Acad 29: 341-342
  3. Martinez-Martinez P et al. (2000) Infection by human parvovirus B 19: "gloves and socks" papular purpuric syndrome. Diagn Microbiol Infect Dis 36: 206-210
  4. Van Rooijen MM (1999) Medikamentös induziertes papulopurpurisches Gloves ands socks-Syndrom. Hautarzt 50: 280-283

Disclaimer

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