Freudenthal, Walter

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Biographische Angaben

(¤ 1893, † 1952) Dermatologe, tätig in Breslau, London. Forschungsgebiet(e): Histologie.

Walter Freudenthal wurde am 6. Mai 1893 in Breslau in Schlesien in einer jüdischen Arztfamilie geboren. 1913 begann er ein Medizinstudium in Genf, das jedoch durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde. 1919 kehrte er nach Breslau zurück, nahm sein Medizinstudium wieder auf und schloss es an der Klinik der Friedrich-Wilhelms-Universität in Breslau) ab, wo er 1922 unter Josef Jadassohn promovierte. 1929 Ernennug zum Privatdozenten.

Walter Freudenthal arbeitete mit anderen bekannten Namen auf dem Gebiet der Dermatologie wie W. N. Goldsmith, Max Jessner und Rudolph L. Mayer zusammen. Er leitete als Privatdozent das histopathologische Labor und die  Männerabteilung in der Ambulanz. Freudentahl hielt Vorlesungen über sexuell übertragbare Krankheiten, Dermatohistopathologie und verwandte Themen.

Seine wichtigsten Arbeiten verfasste er in Breslau. Er beschrieb das Keratoma senile (aktinische Keratose), und unterschied sie von der Verruca senilis (seborrhoische Keratose).

Um dem Nazi-Regime zu entkommen übersiedelte er 1933 nach London. Er konnte als Dermatopathologe am University College Hospital (UCH) in London wieterarbeiten. Freudenthal prägte in den 1940er Jahren den Begriff Keratoakanthom prägte. Freudenthal arbeitete mit dem Dermatologen Geoffey Dowling an der Verbindung zwischen Dermatomyositis und Sklerodermie und wurde später von der Universität London zum ersten Dozenten für dermatologische Histologie ernannt.

Freudenthal schrieb zahlreiche Abhandlungen über seine histopathologischen Befunde sowie Kapitel in Lehrbüchern der Dermatologie.

Wie viele anderen jüdischen Ärzte an seiner Universität wurde ihm nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 die Lehrbefugnis entzogen, woraufhin er nach England ging. Bei seiner Ankunft in London wurde er aufgefordert, sich erneut zertifizieren zu lassen, um als Arzt praktizieren zu können. Er entschied sich dagegen und nahm stattdessen mit Hilfe von Sir Archibald Gray, der bereits Freudenthals alten Freund aus Breslau W. N. Goldsmith angeworben hatte, ein Studium der Dermatohistopathologie am University College Hospital (UCH) in London auf.  Freudenthal publizierte über zahlreiche Hautkrankheiten, darunter Amyloidose, Glomustumor, Muzin in Granuloma anulare und über das Kaposi-Sarkom.  Freudenthal prägte den Begriff "Keratoakanthom", der 1950 von dem Dermatologen Arthur Rook und dem Pathologen Ian Whimster übernommen wurde.

Freudenthal starb jung mit 58 Jahren am 27 März 1952.

Literatur
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  1. Freudenthal W (1930) Amyloid in der Haut Archiv für Dermatologie und Syphilis 162: 40–94
  2. Königstein H (1925) Über Amyloidose der Haut. Archiv für Dermatologie und Syphilis 148: 330–383

Verweisende Artikel (2)

Degos, Robert; Pinkus, Hermann;