Synonym(e)
Definition
Folsäure (lat. folium= Blatt, nach dem Vorkommen der Folsäure in grünen Blättern), ist ein in Wasser unlösliches, in organischen Lösungsmitteln gut lösliches, geschmackloses, orangegelbes, lichtempfindliches Pulver, ein Vitamin des Vitamin B- Komplexes. Bei einem Folsäure-Mangel treten Wachstumsschwächen und verschiedene Formen von Anämie auf.
Hinweis: Die Folsäure wurde früher dem sog. Vitamin B2-Komplex zugeordnet.
Allgemeine Information
In sehr geringen Konzentrationen ist dei Folsäure in jeder Zelle vorhanden. Die biologisch aktive Form ist die Tetrahydrofolsäure, die als Coenzym, z.B. als 5-Formyltetrahydrofolsäure (Folinsäure) früher auch Citrovorum-Faktor genannt, an der Übertragung von Lieferant von C1-Bruchstücken (Methyl- , Methylen- und Formyl-Gruppen ) beteiligt ist.
Bevorzugt findet sich Folsäure in Weizenkeimen, in Bohnen, Hefe, Spargel, in dunklen Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl; ebenso in Nüssen, Rinderleber, Fisch und im Eigelb. Folsäure wird weiterhin in Mikroorganismen im Dickdarm produziert.
Als Mangelsymptom kommt es beim Menschen, wie auch bei höheren Tieren zu Störungen der Blutbildung. Wichtige Symptome sind bei Mangelzuständen die Unfähigkeit, Purine und das Pyrimidin-Derivat Thymin zu synthetisieren.
Kosmetische Anwendungen von Folsäure über topische Applikationen in Salben, Cremes oder Lösungen ist nicht sinnvoll, da über diese Anwendungsweisen keine positiven Effekte zu erwarten sind.
Hinweis(e)
Täglicher Bedarf: Der tägliche Bedarf an Folsäure liegt bei 0,5-1,0mg.
Normwert: Der Normwert liegt im Serum zwischen 7 und 36 nmol/l.
Pathologisch erniedrigt: Gravidität, Alkoholismus, Bandwurmbefall, Folsäureantagonisten, Malassimilationssyndrom, kongenitale Störungen des Folatmetabolismus, Folatmalabsorption, makrozytäre Anämie
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- Burger A et al. (1993) Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch 7. Auflage Walter de Gruyter Berlin-New York S. 1488