Definition
Vom Menschen selbst gebildete Oligopeptide mit breiter antimikrobieller Aktivität, die als Teil der angeborenen Infektabwehr (innate immunity) den Organismus vor Infektionen schützen. Der Begriff "endogene Antibiotika" wird synonym mit dem Begriff "Antimikrobielle Peptide" verwendet.
Allgemeine Information
"Endogene Antibiotika" werden an den Oberflächen des Orgnanismus von entsprechenden Zellen exprimiert. Hierbei produziert jede Region spezifische kationischen Oligopeptide, die ausschließlich und unter ganz besonderen Verhältnissen lokal wirken können.
Dünndarm: Die Paneth-Drüsenzellen der Lieberkühnschen-Krypten des Dünndarms produzieren das Cryptin, ein alpha-Defensin.
Lunge: In der Lunge werden ähnliche Oligopeptide gebildet, die Beta-Defensine. Weitere antibakteriellen Peptide in der Lunge sind die Surfactant-Proteine.
Vagina: Die Vagina ist durch Protegrine geschützt.
Niere: In den Zellen der Henle-Schleifen der Niere wird das Tamm-Horsfall-Protein gebildet, das an Fimbrien der Kolibakterien bindet und deren Adhäsion an der Blasenwand verhindert.
Huat: In den Epithelien der Haut werden Dermicidin und Lysozym gebildet.
Auch im Blut sowie im Gewebe gibt es Substanzen die Bakterien direkt attackieren, so z.B. einige Chemokine, Defensine, Komplementkomponenten sowie das C-reaktive Protein (CRP), deren Produktion bei Bedarf in kürzester Zeit vervielfacht werden.