Synonym(e)
Definition
Aktin (von griechisch aktis = Strahl), ein Strukturprotein, ist ein wesentlicher Bestandteil des Zytoskeletts. Aktin bildet ein dichtes, steifes, dreidimensionales kortikales Netz an dynamischen Mikrofilamente die zur Stabilisierung der äußeren Form einer Zelle dienen. An bestimmten, spezifischen Punkten der Zelle verdichtet sich dieses Netzwerk verstärkt auf, z. B. in Membranausbuchtungen (Mikrovilli, Pseudopodien, Synapsen) sowie bei bestimmten Zellkontakten (Adherens Junctions, Tight Junctions).
Aktin bildet zusammen anderen Strukturproteinen wie Myosin, Troponin und Tropomyosin die zentralen Komponenten für eine Muskelkontraktion. In Muskelzellen beträgt der Anteil an Aktinen etwa 10%; in anderen Zellen 1–5 %. Aktin enthält gebundenes ATP, das während der Polymerisation der Mikrofilamente zu wird zu ADP und anorganischem Phosphat hydrolysiert wird.
Bei Menschen werden 6 verschiedene Isoformen unterschieden, die sich nur in wenigen Aminosäuren unterscheiden. Sie werden in verschiedenen Gewebetypen exprimiert.
- alpha-Aktin
- beta-Aktin
- gamma-Aktin
Es existieren weiterhin auch ein alpha-Herzmuskel-, ein alpha-und gamma-Glattmuskel-, sowie ein beta- und ein gamma-Nichtmuskelaktin
Veränderungen in den für Aktine kodierenden Genen können zu Muskel- und anderen Erkrankungen führen.
Glattmuskuläres Aktin ist in den Gefäßwänden, der intestinalen Muscularis mucosae, der Muscularis propria sowie im Stroma verschiedener Gewebe zu finden.
Glattmuskuläres Aktin wird auch in Myofibroblasten und Myoepithelzellen exprimiert. Es dient zur Identifizierung von Leiomyomen, Leiomyosarkomen.
Weiterhin exprimieren versch. fibroblastisch differenzierte Geschwülste, Angiofibrome, versch. Angiome und diverse Sarkomarten glattmuskuläres Aktin.
Hinweis(e)
Antikörper gegen glatte Muskulatur (SMA) werden bei der chronisch aktiven Hepatitis, der Polymyositis und als Begleitphänomen bei versch. Virusinfektionen nachgewiesen.