Akrodynie T56.11

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Acrodynia; Feersche Krankheit; Neurose vegetative der Kleinkinder; Pink Disease; Rosa-Krankheit; Selter-Swift-Feersche Krankheit; Swift-Syndrom; vegetative Neurose der Kleinkinder

Erstbeschreiber

E.Feer 1923

Definition

Heute seltene, wahrscheinlich durch Quecksilberintoxikation verursachte Stammhirnenzephalopathie mit Haut- und multiplen Organsymptomen bei Kleinkindern.

Manifestation

25. Lebensmonat bis 7. Lebensjahr.

Klinisches Bild

Initial Wesensveränderungen: Weinerlichkeit, zunehmende Apathie, evtl. Trichotillomanie. Nach 2–4 Wochen kalte, feuchte, zyanotische, geschwollene Hände und Füße mit groblamellöser palmoplantarer Desquamation. Evtl. generalisierte, juckende Erytheme. Starke Hyperhidrose bis hin zur Miliaria rubra. In schweren Fällen diffuse Alopezie, Verlust der Nägel und Zähne. Internistische Symptome: Tachykardie, arterielle Hypertonie, starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels, allgemeine Muskelschwäche, Schlafstörungen, Gewichtsverlust. Photophobie, Konjunktivitis. Evtl. schmerzhafte Parästhesien. Die Kinder reiben ständig Hände und Füße, Automutilation kommt vor.

Labor

Quecksilber i.S. und i.U. erhöht.

Therapie

Meiden von Quecksilber. Bei akuter anorganischer Quecksilberintoxikation: Dimercaprol (DMPS, z.B. Dimaval). Trinken von Eiermilch, Brechmittel, Magenspülung, Plasmaexpander, Hämodialyse, Antibiotika. Bei chronischen Intoxikationen mit organischem Quecksilber: N-Acetylcystein. Ggf. mehrwöchiger Versuch mit DMPS. Versuchsweise Vitamin B-Gabe. Spezifische Chelatbildner ( D-Penicillamin) zur Förderung der Quecksilberausscheidung, s.u. Antidot.

Literatur
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  6. Rütter A et al. (1996) Metalldermatosen II. Hautarzt 47: 400–409
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