Definition
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Allgemeine Information
Selektine initiieren eine komplexe Kaskade von Adhäsionsereignissen, indem sie fließende Leukozyten aus dem kapillaren Blutstrom durch Vermittlung einer rollenden Verlangsamung entlang der Gefäßwand lokal konzentrieren. Dieser Prozess läuft in einer Kaskade von hintereinander geschalteten molekularen Interaktionen ab.
Zunächst vermitteln Selektine das "Andocken" und Rollen der Leukozyten auf der Endotheloberfläche. Dies führt zur Verlangsamung der Leukozyten und ermöglicht den Kontakt mit Signalstoffen auf der Endotheloberfläche, wie z.B. den Chemokinen. Diese stimulieren die Aktivierung von Integrinen auf der Leukozytenoberfläche. Integrine vermitteln dann die effiziente Bindung dieser Zellen an die Endotheloberfläche.
Als Liganden der Integrine fungieren Mitglieder der Immunglobulin (Ig) Superfamilie. Die nun stabil adhärierenden Leukozyten können sich gezielt fortbewegen und schließlich aktiv durch die Endothelzellschicht hindurchwandern.
Von den drei bekannten Selektinen ist eines, L-Selektin, auf den meisten Leukozyten zu finden, während E-Selektin ausschließlich von Endothelzellen exprimiert wird und P-Selektin auf Endothel und auf Thrombozyten zu finden ist.
Vorkommen
Bei der Leukozyten Adhäsions Defizienz II (LAD II) handelt es sich um einen Gendefekt der auf Grund des Fehlens von Selektinliganden zu einem primären Immundefekt führt (rezidivierende schwere Infektionen mit Fieberschüben, dramatischer Anstieg der Leukozytenzahlen im Blut).