Definition
Ubiquitäre, 12-16 kDa große, Aktin-bindende, phylogenetisch hochkonservierte, zytosolische Proteine aus 125-153 Aminosäuren, die in allen eukaryotischen Zellen vorkommen.
Neben Aktin binden Profiline, wenn auch seltener, Phosphoinositide und Poly-L-Prolin.
Beim Menschen kommen Profiline wahrscheinlich in 3 Isoformen vor. Profiline sind u.a. für die Ausbildung des Zytoskeletts der Zelle von Bedeutung und haben eine wichtige Funktion sowohl für die Zellmobilität der Zelle als auch für die Übertragung von Signalen zwischen Zellen.
Die Homologien zwischen den pflanzlichen Profilinen sind wesentlich höher (etwa 70%) als zwischen pflanzlichen und tierischen (30-40%).
Profiline spielen für die Polymerisation von Aktin (s.u. Zytoskelett) eine große Rolle.
Hinweis(e)
1991 wurde Bet v2 (s.u. Birke) als erstes allergenes Profilin in Birkenpollen entdeckt.
Die Sensibilisierungsrate gegenüber Proflinen variiert sehr stark. In Deutschland sind 10-15% der Pollenallergiker gegenüber Profilinen sensibilisiert. Profiline stellen auch potenzielle Nahrungsmittelallergene dar. 70-90% der Melonen - und Orangenallergikern sind gegen Profilinen sensibilisiert. Hierbei ist bemerkenswert, dass eine Nahrungsmittelallergie nur bei pollensensibilisierten Profilin-Allergikern auftritt.
Zwischen pflanzlichen und tierischen Profilinen sind keine klinisch relevanten Kreuzreaktionen zu erwarten.
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- Santos A et al.(2011) Profilins: mimickers of allergy or relevant allergens? Int Arch Allergy Immunol 155:191-204.