Synonym(e)
Definition
NLRPs (Akronym für „NACHT, LRR und PYD domains-containing Protein) sind, zusammen mit den NOD1-und NOD2-Proteinen, Mitglieder der NLR- (Nod-like Receptor) Protein-Familie und spielen als Pathogenerkennungsrezeptoren (PPRs) eine große Rolle bei der angeborenen Immunität. NLRPs werden ebenso wie die NOD-Proteine ausschließlich zytoplasmatisch exprimiert. Alle NLRPs (sie alle enthalten eine Pyrin Domäne) werden beim Menschen von einer gemeinsamen Genfamilie kodiert. NLRPs sind dadurch charakterisiert, dass sie die unterschiedlichen Inflammasom-Komplexe aktivieren können.
NLRP7 ist ein zytosolisches Protein, das beim Menschen durch das NLRP7-Gen kodiert wird das auf Chromosom 19q13.42 innerhalb eines Clusters von anderen NLRP-Genen lokalisiert ist. NLRP7 ist wie NLRP1, NLRP2, NLRC4 und AIM-2 eines der NLRs aus denen Inflammasome aufgebaut sind.
Inflammasome sind unterschiedlich zusammengesetzte zytosolische Protein-Komplex, wobei den verschiedenen NLRPs eine gewichtige Bedeutung für ihre Funktionalität zukommt. Inflammasome kommen vorwiegend in Immunzellen wie z.B. in dendritischen Zellen und Makrophagen vor.
Die Aktivierung eines Inflammasom-Komplexes führt zur Expression von unterschiedlichen Caspasen, die inaktives Interleukin-1beta und Interleukin-18 in ihre aktive Form überführen.
NLRP7 (NALP7) kann in nahezu allen Geweben nachgewiesen werden bis auf Herz-, Skelettmuskulatur und Gehirn.
Allgemeine Information
NLRP7 organisiert sich, als Antwort auf versch. mikrobielle Lipopetide sowie auf Infektionen mit Staphylococcus, in einem Caspase-1-enthaltendem Inflammasom-Komplex (Radian AD et al. 2015)
NALP7 ist ein negativer Regulator von Interleukin-1-beta, ein Zytokin, dass eine immunologische und inflammatorische Prozesse aktiviert. Bemerkenswerterweise fehlt IL1-beta im Uterusmilieu während der Periimplantationsperiode.
Mahadevan et al. (2014) führt den Nachweis, dass NLRP7 in hoher Konzentration in Oozyten und frühen humanen Embryos nachgewiesen werden können. In Seminomen ist NLRP7 ist hochreguliert.
Es existieren zahlreiche (auch kontroverse) Mitteilungen über Mutationen im NLRP7-Gen, in denen über Störungen der Embryonalentwicklung in der Schwangerschaft (Ausbildung von Blasenmolen) berichtet wird (Akoury E et al. 2015).
In Untersuchungen von Slim et al (2012) konnte eine hohe Frequenz von NLRP7 Polymorphismen/Mutationen in senegalesischen und tunesischen Populationen nachgewiesen werden, die mit einer höheren Frequenz an Blasenmolen und Chorionkarzinomen assoziiert ist (in Nordeuropa liegt die Inzidenz des Chorionkarzinoms bei 1Erkrankungsfall auf 2.000-3.000 Geburten).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Abderrazak A et al. (2015) NLRP3 inflammasome: from a danger signal sensor to a regulatory node of oxidative stress and inflammatory diseases. Redox Biol 4:296-307.
- Akoury E et al. (2015) Live births in women with recurrent hydatidiform mole and two NLRP7 mutations. Reprod Biomed Online. 31:120-124.
- Mahadevan S. et al. (2014) NLRP7 affects trophoblast lineage differentiation, binds to overexpressed YY1 and alters CpG methylation. Hum Molec Genet 23: 706-716.
- Okada K et al. (2004) Oncogenic role of NALP7 in testicular seminomas.Cancer Sci 95:949-954.
- Radian AD et al. (2015) ATP binding by NLRP7 is required for inflammasome activation in response to bacterial lipopeptides. Mol Immunol 67:294-302.
- Slim R et al. (2012) NLRP7 and the genetics of post-molar choriocarcinomas in Senegal. Mol Hum Reprod 18:52-56.