Synonym(e)
Definition
Mepolizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der an das Zytokin Interleukin-5 bindet. IL-5 spielt bei der Entwicklung, der Aktivierung, der Differenzierung und beim Überleben der Eosinophilen eine wichtige Rolle. Der IL-5-Antikörper reduziert die eosinophilen Granulozyten im Blut und senkt die Häufigkeit der durch eosinophile Granulozyten induzierten Krankheitsexazerbationen.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Mepolizumab beim eosinophilen Asthma: Mepolizumab wird zur Behandlung von „eosinophilem Asthma“ verabreicht. Etwa 40% aller Patienten mit COPD haben eine Eosinophilie. Die genauen Gründe sind nicht bekannt.
Der IL-5-Antikörper wird in Kombination mit anderen Arzneimitteln bei Patienten angewendet, deren Asthmaerkrankung schwerwiegend ist und durch vorherige Behandlungen nicht angemessen kontrolliert wird. In mehreren randomisierten Studien konnte gezeigt werden, dass der IL-5- Antikörper in der Lage war die Zahl der Exazerbationen von Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) mit eosinophilem Phänotyp zu senken. Die Dosierung betrug 100mg s.c. alle 4 Wochen.
Mepolizumab bei der Eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis: In einer randomisierten, multizentrischen, doppelt-blind angelegten Phase III-Studie wurde Mepolizumab bei der Eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis über einen Zeitraum von 52 Wochen eingesetzt (Dosierung 300mg s.c. alle 4 Wochen). Unter dieser Therapie kam es zu einer deutlich verminderten Krankheitsaktivität (Reduktion der Rezidivrate, Reduktion des Glucocorticoidverbrauchs). Für diese Indikation besteht eine Zulassung.
Mepolizumab bei der Hypereosinophilen Dermatitis: Neben der Normalisierung eosinophiler Leukozyten sowie einem Abfall der Konzentration von IL-5, TARC, ECP und Eotaxin im Blut führt das Präparat zu einer signifikanten Reduktion des Juckreizes sowie zu einer Besserung der Hautsymptome der hypereosinophilen Dermatitis. Außerdem kann mit einem Glukokortikoid-sparenden Effekt gerechnet werden. Das Präparat hat in Europa und in den USA den so genannten "orphan drug"-Status erhalten.
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Unerwünschte Wirkungen
Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle, Rückenschmerzen und Müdigkeit. Im Einzelnen:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
- Häufig: Infektion der unteren Atemwege, Harnwegsinfektion, Pharyngitis
Erkrankungen des Immunsystems Überempfindlichkeitsreaktionen
- Selten: anaphylaktische Reaktionen wie Urtikaria, Angioödem, Bronchospasmus, Hypotonie. Diese Reaktionen treten im Allgemeinen innerhalb von Stunden nach der Verabreichung auf, sind in einigen Fallen jedoch auch verzögert (d. h. typischerweise innerhalb von einigen Tagen). Diese Reaktionen können erstmalig auch nach langfristiger Anwendung auftreten
Erkrankungen des Nervensystems:
- Sehr häufig: Kopfschmerzen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
- Häufig: Nasale Kongestion
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- Häufig: Schmerzen im Oberbauch
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- Häufig: ekzematöse Reaktionen
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
- Häufig: Rückenschmerzen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- Häufig: Fieber und uncharkateristische Reaktionen am Injektionsort
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Bel EH et al. (2014) Oral glucocorticoid-sparing effect of mepolizumab in eosinophilic asthma. N Engl J Med 371: 1189-1197.
- Wechsler ME et al. (2017) Mepolizumab or Placebo for Eosinophilic Granulomatosis with Polyangiitis. N Engl J Med 376:1921-1932.