Kontaktallergie, Genetik
Synonym(e)
contact allergy; Genetik der Kontaktallergie; genetische Faktoren; Kontaktallergie
Definition
Genetische Faktoren, die die Prädisposition oder Suszeptibilität zur Ausbildung einer Kontaktallergie beeinflussen. Es gibt Hinweise dafür, dass Polymorphismen der Tumornekrosefaktor-Gene (s.u. Tumornekrosefaktor-α), des Filaggrin-Gens (s.u. Filaggrine), der N-Acetyltransferase-Gene NAT1 und NAT2 (s.u. N-Acetyltransferasen), der Glutathion-S-Transferase-Gene (s.u. Glutathion-S-Transferasen), der ACE-Gene (s.u. ACE) die Pathogenese der kontaktallergischen Reaktion in unterschiedlicher Weise beeinflussen können. Weitere Polymorphismen bei versch. Zytokinen z.B. IL-16 (s. u. Interleukine) scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen.
Allgemeine Information
- Besonders gut ist die Nickelallergie hinsichtlich genetischer Faktoren untersucht. In Studien wurde gezeigt, dass die Konkordanz bei monozygoten Zwillingen stärker ausgeprägt ist als bei dizygoten.
- Bei Nickel-Kontaktsensibilisierten scheint der Anteil an Filaggrin-Mutationen höher zu sein als bei anderen Kontaktsensibilisierten.
- Bemerkenswert ist, dass Nickel bei dem Prozess der Kontaktsensibilisierung auch direkt von T-Zellen erkannt (auch MHC-unabhängig) wird.
Literatur
- Bryld LE et al. (2003) Risk factors influencing the development of hand eczema in a population-based twin sample. Br J Dermatol 149: 1214-1220
- Jensen CS et al. (2002) Decrease in nickel sensitization in a Danish schoolgirl population with ears pierced after implementation of a nickel-exposure regulation. Br J Dermatol 146: 636-642
- Novak N et al (2008) Loss-of-function mutations in the Filaggrin-Gene and allergic contact sensitization to nickel. J Invest Dermatol 128: 1430-1435
- Schnuch A (2011) Genetics of contact allergy. Hautarzt 62: 732-738 -738