N-Acetyltransferasen

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

NAT; NAT1; NAT2

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Definition

Bedeutende Enzymgruppe, die die Übertragung von Acetylresten, u.a. bei der Aktivierung u. Detoxifikation von Metaboliten durch N-Acetylierung, O-Acetylierung oder N, O-Acetylierung katalysieren. U.a. sind sie von Bedeutung in Phase II-Reaktionen bei der Arzneimittelmetabolisierung in der Leber. Weiterhin ist  eine Serotonin-spezifische N-Acetyl-Transferase von Bedeutung, die die Umwandlung von Serotonin in Melatonin katalysiert.

N-Acetyl-Transferasen sind  für die Detoxierung bestimmter Pharmaka  (z.B. INH, Sulfonamide, versch. kanzerogene Kohlenwasserstoffe) von großer Bedeutung (s.u. Langsam-Acetylierer).  

Allgemeine Information

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem Phänotyp des „schnellen“ (RA), des „langsamen “ (SA) und des "intermediären" (IA) Acetylierers (Erstbeobachtung durch Unterschiede im Metabolismus des Tuberkulostatikums INH, die durch den Acetyliererstatus des Patienten verursacht wurden). Der Phänotyp des „langsamen Acetylierers“ ist durch eine Mutation in der kodierenden Region des NAT2-Gens bedingt. 4 variante Allele kommen hierbei besonders häufig vor. Klinisch äußern sich NAT2-bedingte UAW beim "langsamen Acetylierer" als periphere Neuropathie bei der INH -Therapie oder als Hypersensitivität bei Sulfonamiden.

Manifestation

Die Prävalenz der varianten NAT2-Allele ist unterschiedlich: In Europa gehören etwa 40-70%, in Nordafrika ca. 90% der Bevölkerung zu den "langsamen Acetylierern".

Klinisches Bild

Bestimmte Polymorphismen des N-Acetyltransferasegens (NAT1 oder NAT2) führen zu einer höheren Neigung von Kontaktallergien.

Hinweis(e)

Aus 1 ml EDTA-Blut kann in entspr. Laboratorien die Verdachtsdiagnose: Arzneimittelunverträglichkeit (ICD-10 Code: T88.7) mit dem Auftrag „Mutationssuche NAT2-Gen“ durch eine Sequenzanalyse durchgeführt werden.

Literatur

  1. Bluhm RE et al. (1999) Development of dapsone toxicity in patients with inflammatory dermatoses: activity of acetylation and hydroxylation of dapsone as risk factors. Clin Pharmacol Ther 65:598-605.
  2. Chang CH et al. (2016) N-Acetyltransferase 2 (NAT2) genetic variation and the susceptibility to noncardiac gastric adenocarcinoma in Taiwan. J Chin Med Assoc 79:105-110.
  3. Hengstler JG et al. (1998)  Polymorphisms of N-acetyltransferases, glutathione S-transferases, microsomal epoxide hydrolase and sulfotransferases: influence on cancer susceptibility. Recent Results Cancer Res 154:47-85.
  4. Kawakubo Y et al. (1998) Properties of cutaneous acetyltransferase catalyzing N- and O-acetylation of carcinogenic arylamines and N-hydroxyarylamine. Biochem Pharmacol 37:265-270.
  5. Westphal GA et al. (2000) N-acetyltransferase 1 and 2 polymorphisms in para-substituted arylamine-induced contact allergy. Br J Dermatol 142:1121-1127.

Autoren

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