Henna

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Lawsoniae Folium; TemporäreTätowierung; Temporärtatoo; Temptoo

Definition

Roter Farbstoff, der aus dem Färberstrauch gewonnen wird. Henna wird zum Färben von Haar, Haut und Nägeln verwendet. Die Verwendung als Haarfärbemittel bzw. als Köperfärbemittel (Temporärtatoos) begann bereits lange vor der christlichen Zeitrechnung.

Allgemeine Information

Die pulverisierten Blätter werden heute z.T. mit Paraphenylendiamin (PPD) oder in Kombination mit anderen Stoffen auf die Haare gebracht. Die Farbgebung reicht von rot-gold-blond bis schwarz.

Die wesentliche Verbindung stellt Lawson dar, 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, ein roter, antibiotisch wirkamer Naphthochinon-Farbstoff.  Lawson liegt in der frischen Pflanze als glykosidische Verbindung (Hennosid) vor.

Weiterer Gebrauch für Tierfutter, Färbung von Gebrauchsgegenständen, als Lebensmittelfarbstoff und Duftstoff.

Auf Wolle färbt Henna ohne Beize orangebraun.

Zum Haarefärben wird Henna mit Kalk und Wasser vermischt und heiß auf die Haare aufgebracht (hierdurch dauerhafte Färbung).

Komplikation(en)

Sensibilisierungen durch reines Henna sind selten. Allergen ist 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon (Sensibilisierungspotenz: gering; Sensibilisierungshäufigkeit: sehr selten). Gelegentlich kann es im Zusammenhang mit der Verwendung von Henna als Haarfärbemittel zu Soforttypreaktionen kommen. Zu beachten ist der Zusatz von p-Phenylendiamin (s.u. Epikutantest) bei temporären Tätowierungen mit Henna; auf diesen Zusatz sind die meisten allergischen Reaktionen zurückzuführen.

Naturheilkunde

Blatt und Wurzel werden auch als Adstringens und Diuretikum bzw. zur Therapie von entzündlichen Hautkrankheiten verwendet.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Almeida PJ et al. (2012) Quantification of p-phenylenediamine and 2-hydroxy-1,4-naphthoquinone in henna tattoos. Contact Dermatitis 66:33-37.

  2. Boschnakow A et al. (2003) Temporäre Tätowierung mit Henna induziert Kontaktallergie auf Textilfarbstoffe. JDDG 1: 962-964

  3. Davies EE et al. (2007) Para-phenylenediamine allergy from a henna tattoo. Arch Dis Child 92: 243
  4. Jovanovic DL et al.(2009) Allergic contact dermatitis fromtemporary henna tattoo. J Dermatol 36:63-65. 

  5. Polat M et al. (2009) Allergic contact dermatitis to pure henna. Dermatol Online J 15:15. 

Weiterführende Artikel (4)

Epikutantest; Färberstrauch; Lawson; p-Phenylendiamin;
Abschnitt hinzufügen

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024